Nach dem Krieg bot der Schrebergarten vielen Menschen ein Zuhause, und selbst in den 1960er Jahren waren die kleinen grünen Oasen immer noch beliebt. Heute erlebt der Schrebergarten eine wahre Renaissance. Wer behauptet, dass das Hobby Schrebergarten etwas für Senioren und total unmodern ist, irrt sich. Der Schrebergarten ist wieder in Mode und das nicht nur bei Selbstversorgern. Vor allem Familien, die in einer Großstadt zur Miete wohnen, pflegen das Hobby Schrebergarten, und zwar aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Ein beliebter Erholungsort
Schrebergärten sind im Laufe der Jahre zu einem sehr beliebten Erholungsort für Jung und Alt geworden. Das Anlegen eines schönen kleinen Gartens hat sich zu einem populären dauerhaften Trend entwickelt und die Listen derjenigen, die sich um einen Schrebergarten bemühen, wird immer länger. Um das Jahr 2000 waren rund 60 Prozent der Pächter eines Kleingartens jünger als 55 Jahre, inzwischen gibt es in Deutschland mehr als eine Million Pächter. Die Idee der Schrebergärten geht auf das 19. Jahrhundert zurück, die Initiative zu den sogenannten Armengärten ging von Fabrikbesitzern, Stadtverwaltungen und Landesherren aus.
Die Bevölkerungszahlen schossen damals in die Höhe und die Menschen lebten in den Großstädten zum Teil in engen Wohnverhältnissen mit wenig Sonnenlicht. Die Armengärten sollten Verarmung und Hunger entgegenwirken, und so entstand die erste Schrebergartenanlage in Kappeln an der Schlei. Dieser Idee folgten andere Städte, die Grundstücke bis zu einer Größe von maximal 400 Quadratmeter für eine geringe Pacht anboten. Vor allem in Berlin kam die Idee der „Laubenpieper“ gut an. Die eigentliche Entwicklung dieser Idee geht jedoch auf Moritz Schreber zurück, der vor allem den Kindern einen Platz bieten wollte, an dem sie in natürlicher Umgebung aufwachsen konnten.
Was sagt das Bundeskleingartengesetz?
Kaum hatte sich das Hobby Schrebergarten in der Bevölkerung etabliert, gab es dazu auch das passende Gesetz. In diesem Fall das Bundeskleingartengesetz, was bis auf wenige Ausnahmen noch heute gültig ist. Noch immer darf der Schrebergarten nicht größer als 400 Quadratmeter sein und die Laube die Größe von 24 Quadratmeter nicht überschreiten. Die gewerbliche Nutzung des Gartens ist verboten, schließlich sind Schrebergärten für Selbstversorger gedacht. Alles, was angebaut wird, dient dem Eigenbedarf und der Garten selbst ist zur Erholung gedacht. Heute ist es nicht mehr erlaubt, dort seinen Wohnsitz zu haben, was übrigens auch für sogenannte Eigentümergärten gilt, die in privater Hand sind und nicht auf der Anlage des Vereins liegen.
Die strengen Regeln wirken zunächst einmal abschreckend, trotzdem lohnt sich das Hobby Schrebergarten, um dort seine Freizeit zu verbringen. Ein Schrebergarten bietet so etwas wie Ferien auf dem Land, aber mitten in der Stadt und ist für Familien mit knappem Budget ideal.
Den Schrebergarten richtig bepflanzen
Nach dem Bundeskleingartengesetz gibt es auch bestimmte Regeln, was die Bepflanzung des Schrebergartens angeht. Mischkulturen sind Pflicht und die Parzelle sollte eine Kombination aus Zier- und Nutzpflanzen sein. Ideal ist es, den kleinen Garten zu dritteln: Blumenbeete, Gemüsebeete und Erholungsflächen sollten geschickt miteinander verbunden werden. Hecken sind erlaubt, jedoch nur bis zu einer Höhe von maximal 1,25 Meter. Ein kleines Rasenstück ist optimal zum Spielen für die Kinder oder zum Grillen. Himbeersträucher sind ebenso wie Brombeerhecken und Stachelbeersträucher ein beliebter Sichtschutz.
Was ist bei Schrebergärtnern besonders beliebt, wenn es um Nutzpflanzen geht? Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen Gemüsesorten, wie Bohnen, Zucchini und Tomaten, danach folgen die Kräutergärten. Großer Beliebtheit erfreut sich auch der Anbau von Obst, wie beispielsweise Erdbeeren.
Für das Hobby Schrebergarten die passende Laube finden
Die Laube ist der eigentliche Mittelpunkt in jedem Schrebergarten. Ursprünglich waren sie als Aufbewahrungsorte für Gartengeräte gedacht, aber im Laufe der Zeit wurde aus der Laube ein kleines komfortables Zuhause im Garten. Heute bietet der Handel Lauben in unendlich vielen Varianten an, als Bausatz zum selber bauen oder als Fertiglaube, wichtig ist nur, dass die Laube zur Gestaltung des Schrebergartens passt. Blumenkästen auf den Fensterbrettern geben den Lauben ein wohnliches Aussehen und das Aufstellen einer Regentonne ist nicht nur nostalgisch, sondern zugleich nachhaltiger Naturschutz.
Beim Hobby Schrebergarten sind kleine Gewächshäuser sehr beliebt, in denen kälteempfindliche Kübelpflanzen oder exotische Gewächse überwintern können. Falls ein Gewächshauszur Anzucht von Pflanzen dienen soll, dann ist es immer ratsam, sich eine Erlaubnis vom Kleingartenverein zu holen.
Bäume im Schrebergarten
Bäume stellen bei vielen Kleingartenvereinen ein Problem dar. So gibt es eine Liste mit Bäumen, die im Schrebergarten nicht zugelassen sind. Schnell und üppig wachsende Bäume wie beispielsweise Kastanien, Birken, Eichen, Fichten oder Lärchen können schwere Schäden im Boden verursachen und sind daher verboten, das Gleiche gilt für Wacholder, Weiß- und Rotdorn sowie Tannen und Walnussbäume. Bei Obstbäumen ist den heimischen Sorten der Vorzug zu geben, wobei Apfel- und Pflaumenbäume beliebter als Kiwis oder andere Exoten sind. Kirschen sind immer eine gute Wahl, da sie wunderschön blühen und herrlich schmecken.
Welche Blumen sind optimal für den Kleingarten?
Wer das Hobby Schrebergarten für sich entdeckt hat, kann seinen kleinen Garten in ein blühendes Paradies verwandeln. Tulpen und Dahlien, Nelken und Fuchsien, Lilien und natürlich Rosenstöcke werten jeden Schrebergarten auf. Wichtig ist es, eine gewisse Dynamik in den Garten zu bringen. So etwas kann man erreichen, wenn die Beete auf unterschiedlichen Höhen angelegt werden. Kleine Blumeninseln, überall im Garten verteilt, machen sich besonders gut, wenn sie mit verschiedenen Blumensorten bepflanzt werden.
Pflanzenampeln, die an der Laube montiert sind, sowie dekorative Kübel mit blühenden Blumen machen aus jedem Schrebergarten einen echten Hingucker. Wenn der Gartenverein es erlaubt, ist auch ein Gartenpavillon eine gute Idee. Er spendet Schatten an heißen Tagen und ist ideal, um die Mahlzeiten an der frischen Luft zu genießen.
Video: Königreich Schrebergarten | WDR Doku
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Fazit zum Hobby Schrebergarten
Parzelle oder Datsche, Laube oder Bünt, wie der Schrebergarten in der Schweiz heißt – der kleine Garten ist nach wie vor sehr beliebt. Ganze Generationen sind mit dem Hobby Schrebergarten groß geworden und viele haben den Garten von den Eltern oder sogar den Großeltern übernommen. Noch immer dient das Hobby Schrebergarten der Erholung mitten in der Natur und ein Wochenende in der Laube kann einen Urlaub ersetzen. Besonders für Familien mit Kindern ist ein solcher Garten eine tolle Sache. Sie pachten ihn für kleines Geld, gestalten ihn nach den eigenen Vorstellungen und können sich auf diese Weise eine kostspielige Reise in den Urlaub sparen.
Bild: @ depositphotos.com / Wirestock
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