Bienen sind die wichtigsten Nutztiere, die es auf dieser Welt gibt, aber die Zahl der Bienenvölker geht immer weiter zurück. Zu viele Monokulturen, gefährliche Pestizide und Krankheiten macht es den Imkern schwer, ihrer Arbeit nachzugehen. Umso schöner ist es, dass sich immer mehr Menschen für die Haltung von Bienen interessieren. Imkern in der Freizeit funktioniert im eigenen Garten, aber auch in einem Verein. Nicht nur in ländlichen Regionen werden Menschen zu Hobbyimkern, auch in den Städten werden mittlerweile Bienen gehalten.
Imkern in der Freizeit ist ein Hobby für junge wie für ältere Menschen. Es ist nicht schwer zu erlernen und hat sich zu einem sehr wichtigen Hobby entwickelt.
Wie groß ist der Aufwand für Hobbyimker?
Anfänger brauchen für die wichtigen Handgriffe, die jeder Imker beherrschen sollte, natürlich noch länger als es bei professionellen Imkern der Fall ist. Rund zwei Jahre dauert es schon, bis das Imkern in der Freizeit zur Routine geworden ist. Wer die Imkerei zu seinem Hobby macht, ist praktisch das ganze Jahr über beschäftigt. Im Frühjahr und im Sommer muss der Imker die Beuten, die Vorräte, das Verhalten der Bienen sowie die Tracht und das Wetter sehr genau beobachten und in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Die Völker sollten daher ein- bis zweimal in der Woche besucht werden.
Eine eher ruhige Jahreszeit ist der Winter, wenn für den Imker generell nicht viel zu tun ist. Hier reicht in der Regel ein Kontrollgang einmal im Monat aus. Besonders zeitaufwendig ist für jeden Imker die Honigernte. Wer sich aber beim Imkern in der Freizeit vor allem am Anfang nur auf die wichtigen Tätigkeiten beschränkt, geht einem interessanten, aber nicht unbedingt anstrengenden und zeitraubenden Hobby nach.
Welche Ausrüstung braucht jeder beim Imkern?
Nicht nur professionelle Imker brauchen eine spezielle Ausrüstung, auch alle, die in der Imkerei nur eine Freizeitbeschäftigung sehen, müssen sich die passende Ausrüstung zulegen. Die Basis bildet der vollständige Imkeranzug aus grobem weißem Stoff. Der Anzug muss in Weiß sein, denn auf dunkler Kleidung lassen sich Bienen schneller nieder. Jacke und Hose sollten eng am Körper anliegen, damit die emsigen Insekten keine Schlupflöcher finden. Neben den passenden Imkerhandschuhen gehört zum Anzug noch der typische Imkerhut mit dem Schleier vor dem Gesicht. Ein Hobbyimker sollte mit maximal drei Bienenvölkern starten und diese Völker brauchen Unterkünfte, die sogenannten Beuten. Dazu kommen diverse Werkzeuge, wie ein Stockmeißel, ein Abkehrbesen und ein Rauchgerät, um die Arbeit des Imkers zu erleichtern.
Später kommt noch eine Honigschleuder dazu. Wer das Imkern in der Freizeit betreibt, wird das notwendige Zubehör wahrscheinlich nach und nach kaufen. Viele entscheiden sich für gebrauchte Geräte, die im Internet oder in den zahlreichen Imkervereinen für wenig Geld angeboten werden.
Was ist beim Imkern in der Freizeit zu beachten?
Grundsätzlich darf jeder Bienen halten, aber es gibt trotzdem einige Regeln, die Hobbyimker beachten müssen. Wer zur Miete wohnt, muss sich die Erlaubnis des Haus- oder Grundstückbesitzers einholen, außerdem und müssen die Nachbarn informiert werden. Sollte das Grundstück kleiner als 200 Quadratmeter sein, dann ist die Haltung von Bienen nicht zu empfehlen, da die Insekten Platz brauchen und die Nachbarn nicht gestört werden dürfen. Ein Bienenvolk im eigenen Garten zu halten, ist nicht mit Gefahr verbunden, solange die Bienen in ihren Stöcken ausreichend Platz haben und sich nicht gestört fühlen.
Eine gute Entscheidung ist es, vor der Anschaffung von Bienenstöcken mit den nächsten Nachbarn zu sprechen. Wichtig ist es, zu erklären, dass Bienen weder an Grillfleisch noch an Kuchen interessiert sind, nur Wespen haben diese Vorlieben. Bienen fliegen auch nicht bei hellem Tageslicht in dunkle Wohnungen und sie stechen wirklich nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder in einer aussichtslosen Lage sind.
Müssen Hobbyimker eine Schulung machen?
Imkern ist ein schönes und wichtiges Hobby, aber keiner sollte ohne die entsprechenden Vorkenntnisse in dieses Hobby starten. Ausbildungen zum Imker, die von den Bieneninstituten und den Imkerverbänden in Deutschland angeboten werden, sind je nach Verband unterschiedlich organisiert. In der Regel wird die Ausbildung zum Hobbyimker aber als Blockveranstaltung angeboten. Einige Vereine bieten halbtägige Kurse an, in anderen Verbänden müssen sich die Freizeitimker schon einige Tage Zeit nehmen, um einen Kurs zu absolvieren. Jeder kann sich aber die Zeit so einteilen, dass es passt und seinen Kurs vielleicht an einem Wochenende besuchen.
Wo fühlen sich die Bienen besonders wohl?
Heute sind die fleißigen Insekten zwar auch in einem urbanen Umfeld zu Hause, in einer grünen Umgebung fühlen sie sich jedoch besonders wohl. Wer Imkern in der Freizeit zu seinem Hobby machen will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein Bienenvolk im Sommer bis zu 60.000 Tiere umfassen kann. Die ideale Umgebung für die Bienenvölker ist ein sonniger, warmer und vor allem windgeschützter Platz. In der Nähe der Bienenstöcke sollten sich weder Gehwege noch Spielplätze oder Beete befinden. Wichtig ist es zudem, dass die Insekten eine Wasserquelle haben, damit der Stock mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden kann.
Wie sollte der Bienenstock aussehen?
Die Größe eines Bienenstocks sollte mindestens ein Meter in der Länge, einen halber Meter in der Breite und 20 Zentimeter in der Höhe betragen. Viele Imker nutzen die bekannte Bienenkiste, die von Erhard Maria Klein erfunden wurde und sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Innen liegt der Brutbereich, im hinteren Teil der Honigraum. Teurer ist eine sogenannte Bienenbox mit einem Einflugloch. Diese Box ist ideal für den Balkon, das Dach oder den Garten.
Video: Bienen halten im eigenen Garten! 🐝 – Grundkenntnisse und Einführung in die Imkerei
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Fazit zum Hobby Imkern
Imkern in der Freizeit ist ein gesundes, aber heute zugleich ein wichtiges Hobby, da es immer weniger Bienenvölker gibt. Ein preiswertes Hobby ist es aber leider nicht, denn schon die Erstausstattung kostet rund 1500 Euro. Wer das Zubehör gebraucht kauft oder bei einem Imkerverein leiht, kann allerdings viel Geld sparen. Das Imkern in der Freizeit bringt zudem eine gewisse Verantwortung mit sich, denn der Schutz der nützlichen Insekten steht immer an erster Stelle. Profi- sowie Hobbyimker sind in Deutschland gut miteinander vernetzt. Daher ist es eine gute Idee, sich einem Imkerverein anzuschließen. Viele der Vereine stellen den Einsteigern und Anfängern einen sogenannten Bienenpaten an die Seite, der als Ansprechpartner alle wichtige Fragen zum Thema Bienen, Imkern und Honigverarbeitung gerne beantworten wird.
Bild: @ depositphotos.com / sinenkiy
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