Hobby: Karikaturen zeichnen

Karikaturen zeichnen – ein Hobby, das Freude macht

Frei übersetzt bedeutet das Wort Karikatur „den Karren überladen“ und zeigt an, worum es sich bei einer Karikatur handelt: Eine Übertreibung, eine Überspitzung, entweder von einer Person oder einer Sache. Karikiert werden in der Regel aber Personen, und nicht selten handelt es sich dabei um Personen des öffentlichen Lebens. So sind Politiker bis heute ein willkommenes Opfer für alle Karikaturisten. Sie nutzen diese bildliche Form der Satire, um Missstände aufzuzeigen oder auf politische Verhältnisse hinzuweisen. Aber eine Karikatur kann auch anders aussehen und es macht viel Spaß, sie selbst zu .

Eine spannende Geschichte

Bereits in der Antike verstanden es die Menschen, sich bildlich in Form von Karikaturen auszudrücken. Auf griechischen Vasen finden sie kleine Karikaturen, ebenso wie auf Papyri aus dem alten Ägypten und auf Wandmalereien im antiken Rom. Selbst in den Kirchen des Mittelalters waren Karikaturen kein Tabu, vor allem nicht in der der Reformation. Im 17. Jahrhundert wurde aus dem sogenannten Schandbild eine Straftat und erst ein Jahrhundert später war die Karikatur dann endlich gesellschaftsfähig. Die ersten Zeichner, die für Zeitungen gezeichnet haben, wurden populär, wie beispielsweise Wilhelm Busch, der mit seinen Karikaturen der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten hat.
Mit Zeitschriften wie dem „Simplicissimus“ aus München, dem „Punch“, der in Großbritannien bekannt und beliebt war, oder dem „Kladderadatsch“ aus Berlin wurde das Spießbürgertum aufs Korn genommen.

Die Karikatur von heute

Bis heute hat sich die Karikatur als Form der Kunst gehalten. Noch immer ist sie eine Satire, die durchaus auch liebevoll gemeint sein kann. Es gibt sie immer noch, die klassische Karikatur, aber auch die moderne Form, den Cartoon. Auch hier sind es die charakteristischen Merkmale, die besonders hervorgehoben werden. Neben der markanten Nase eines Politikers können es auch die vielleicht etwas zu groß geratenen Ohren eines Königs sein. Im privaten Bereich erfreuen sich Karikaturen als Geschenke einer großen Beliebtheit. Die Karikatur einer einzelnen Person ist ein ebenso Geschenk wie eine Gruppenkarikatur. Wenn ein Betrieb ein rundes Jubiläum feiert, werden sich Chef und Belegschaft mit Sicherheit darüber freuen, sich auf einer Karikatur wiederzufinden. Der Arzt, der den Patienten sein Team vorstellen will, kann das mit einer lustigen Karikatur, die vielleicht im Wartezimmer hängt. Die Spritze darf auf einem solchen Bild keinesfalls fehlen, ebenso wenig wie Fieberthermometer und Stethoskop.

Ein ganz besonderes Geschenk

Bei einer Karikatur kommt es nicht nur darauf an, eine Person überspitzt darzustellen, sondern zugleich ein Hobby oder eine Leidenschaft in den Vordergrund zu stellen. Damit wird eine Karikatur als Geschenk erst persönlich und unverwechselbar. Ist der Opa ein leidenschaftlicher Hobbygärtner? Dann sollte er als liebevoll gezeichnete Karikatur inmitten von Blumen und zu sehen sein. Die Tante geht gerne ins Theater? Was liegt da näher, als eine Karikatur von ihr zeichnen zu lassen, die sie mit Opernglas in der Loge zeigt. Wichtig ist es, dass die Person, die karikiert wird, sich und ihr Hobby wiedererkennt.

Ob das Brautpaar mit seinen Gästen, die Partygesellschaft mit dem Geburtstagskind in der Mitte oder die Fußballmannschaft mit Pokal – es gibt unendlich viele Gelegenheiten für eine Karikatur als persönliches Geschenk.

Karikaturen selber zeichnen

Wer gerne zeichnet oder malt, sollte sich auch einmal an Karikaturen versuchen. Für die ersten Versuche ist es eine gute Idee, sich Anregungen zu holen, wie eine Karikatur aussehen kann. Ein Foto als Vorlage macht es leichter, die Konturen herauszuheben. Die Köpfe spielen bei einer Karikatur die Hauptrolle, sie sind im Vergleich zum Körper deutlich größer. Hobbymaler, die schon einmal ein Porträt gemalt haben, wissen, worauf es ankommt und müssen die charakteristischen Gesichtszüge bei einer Karikatur nur noch stärker hervorheben. Eine gute Karikatur braucht Zeit und , denn die betreffende Person sollte genau beobachtet werden, bevor es ans Zeichnen geht.

Zuerst das Porträt

Vor der Karikatur steht immer das Porträt und hier beginnt die Zeichnung immer mit einem Kreis. Dieser wird dann durch eine vertikale sowie eine horizontale Linie geteilt. Damit ist die Grundlage für die Porträtzeichnung geschaffen. Mit den Linien wird es deutlich einfacher, die Achse des Gesichts zu bestimmen und anschließend den Kreis mit dem Kiefer noch zu verlängern. Die horizontale oder waagerechte Linie stellt die obere Seite der Augen dar, die vertikale oder senkrechte Linie ist die Referenz für die Nase und die Achse des Mundes. Mit einer solchen Konstruktion kann so gut wie jedes Gesicht ohne Probleme gezeichnet werden.

Alle, die gerne zeichnen, sollten zunächst realistische Porträts zeichnen, denn diese dienen später als Basis für die Karikatur. Wichtig ist es aber, einen Menschen gut zu beobachten. Besonders effektiv ist es, die physischen Merkmale eines Menschen deutlich hervorzuheben, die sofort ins Auge springen, wie die Nase, die Ohren, die Haare oder den Mund.

Übertreiben, aber nie beleidigen

Eine Karikatur ist immer ein schmaler Grat zwischen Humor und Beleidigung. Nicht jeder kann mit einer Karikatur von sich auch gut umgehen. Daher ist es ebenso wichtig, so viel wie möglich über denjenigen zu wissen, der später karikiert werden soll. Haben er oder sie vielleicht Probleme mit ihrer Nase, dann sollte diese nicht zu übertrieben dargestellt werden. Ist eine Person aber für ein breites Grinsen bekannt, dann darf dies in der Karikatur auch so gezeigt werden. Wird ein bestimmter Modestil bevorzugt, dann sollte die Karikatur das ebenfalls ausdrücken.

Am besten ist es, sich von den berühmten Karikaturisten wie beispielsweise Loriot oder Leonardo da Vinci inspirieren zu lassen. Sie waren Meister darin, Menschen zwar übertrieben, aber immer humorvoll darzustellen. Ein eher schlechtes Vorbild sind die Zeichner während der Französischen Revolution. Sie wollten den König, die Königin und die Minister beleidigen und haben sie entsprechend mit ihren Makeln nicht dargestellt, sondern bloßgestellt.

Video: Karikaturen zeichnen – Wie geht das?

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Fazit zum Zeichnen von Karikaturen

Eine Karikatur in einem schicken Rahmen ist immer ein schönes, aber vor allem ein persönliches Geschenk. Sie kann mit einem Bleistift oder einem Kohlestift gezeichnet und als Aquarell gemalt werden. Buntstifte können dabei zum Einsatz kommen, aber überwiegende Zahl der Karikaturisten zeichnet zunächst mit einem Bleistift. Dies hat den Vorteil, dass noch radiert werden kann, wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist. Stimmen alle Konturen und ist die Zeichnung so ausgefallen, wie der Zeichner es sich vorgestellt hat, dann kann die Karikatur mit Bleistiften oder farbiger Tusche vollendet werden. Nachdem alles getrocknet ist, erfolgt der letzte Arbeitsschritt: das Einrahmen.

Bild: @ depositphotos.com / lucidwaters

Tommy Weber
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