Was wird gebraucht, um Acrylic Pouring zu machen?
- Acrylfarben: Hier hat es sich bewährt ca. vier Farben, die zusammen passen, auszuwählen und mit diesen das Bild zu gestalten. Das Bild wirkt interessanter, wenn es Kontraste gibt, daher kann zum Beispiel mit drei hellen und einer einer dunklen Farbe gearbeitet werden.
- Pouring Medium: Das Pouring Medium wird mit jeder Acrylfarbe vermischt, sodass die Farben flüssiger werden und leichter fließen.
- Destilliertes Wasser: Das destillierte Wasser streckt die Farbe ebenfalls etwas
- Silikonöl: Wenige Tropfen Silikonöl werden in die mit Pouring-Medium und destilliertem Wasser verdünnten Acrylfarben getropft und sorgen für Bläschen-Effekte
- Handschuhe und Kleidung, die schmutzig werden kann
- Abdeckung für Malfläche, zum Beispiel eine alte Wachstuchtischdecke
- Becher und zum Beispiel Strohhalme, um die einzelnen Farben anzurühren
- Küchenrolle zum Abwischen der Hände etc.
Acrylic Pouring liegt voll im Trend
Wenn Acylic-Pouring-Zubehör in bekannten Drogerie-Ketten und Discountern in Aktionswochen angeboten wird, dann ist klar, das Thema erfreut sich einer Beliebtheit, die die Masse erreicht hat. Im Internet gibt es viele Videos und How-To-Anleitungen. Die Ergebnisse sind vielfältig und teils unberechenbar, was das Ganze noch spannender macht.
Fragen zu Acrylic Pouring an Künstlerin Anna Pianka
Anna Pianka verkauft unter ihrem Brand Designsie Acrylic Pouring Bilder und bietet Acrylic Pouring Malangebote in Hannover und Umgebung an.
Hobbysfinden.de: Wie sind Sie dazu gekommen, mit Acrylic Pouring anzufangen?
Anna Pianka: Ich hatte Videos und Bilder dazu vor einigen Jahren auf Instagram und Pinterest gesehen und war erst richtig darauf aufmerksam geworden, als mich jemand aus meinem Freundeskreis mit der Idee angesprochen hatte, dass wir das selbst auszuprobieren könnten. So habe ich mir bei Boesner – für mich in Hannover die Nummer 1 für Kunstbedarf – mit den benötigten Utensilien eingedeckt und zunächst zu Hause angefangen das auszuprobieren. Ich habe experimentiert und mit den Mengenangaben herumgespielt, bekam demnach auch immer unterschiedliche Ergebnisse, mit denen ich unzufrieden war, die aber Erkenntnisse brachten.
Ich wollte die Reaktionen in verschiedenen Varianten herausfinden, wenig flüssig, dickflüssig, gemischt dickflüssig und dünnflüssige Farben etc. Dies tat ich dann weiter auch im Atelier am Tönniesberg in Hannover bei dem Künstler Andreas Petow. Dort war das passende Ambiente gegeben. Ich kam zu dem Schluss, dass die Farben schon recht flüssig sein müssten (also nicht zu wenig Pouring-Medium nehmen) und dass mit wenig Wasser gearbeitet werden sollte. Die Zeit des Experimentierens war spannend und Youtube-Videos bieten viele Inspirationen.
Hobbysfinden.de: Sie geben Malkurse…Welche Pannen können bei Acrylic Pouring passieren?
Anna Pianka: Wenn die Bilder draußen erstellt werden, sollte darauf geachtet werden, dass sich das Bild mit den nassen Farben nicht in der Nähe von einem Baum befindet und es sollte auch drauf geachtet werden, dass sich kein Insekt oder Schmutz durch den Wind im Bild verfängt.
Einmal ist einer Teilnehmerin beim Transport ein Bild auf den Boden mit kleinen Steinchen gefallen, natürlich mit der bemalten Seite nach unten. Danach war das Bild voll mit Steinen, es sah aber überraschend gut aus, wie gewollt. Manchmal können auch kleine Patzer zu besonderen Ergebnissen führen.
Einen Fall hatte ich, da hatte eine Teilnehmerin ein schönes Bild gemalt. Dann kam ein stärkerer Windhauch und hat die Tischdecke nach oben geweht, dass sie sich mit einer ecke auf das Bild geklebt hatte. Das war wirklich schade. Also immer drauf achten, die Tischdecke im Freien gut am Tisch zu fixieren.
Speziell zu Acrylic Pouring ist es wichtig, dass das Bild gerade getragen wird, wenn es nach Hause gebracht wird. Wenn ein nasses Bild schief getragen wird, fließt die Farbe weiter und vom Bild ab, so entsteht auf dem Weg ein ganz anderes Muster als das was am Anfang da war. Außerdem sollte beim Transport darauf geachtet werden, dass das Bild mit nichts in Berührung kommt, damit keine Änderungen bzw. Macken an die entstandenen Muster gelangen. Hier empfiehlt sich eine flache Schachtel ohne Löcher, in die das Bild reingelegt werden kann, zum Beispiel ein Pizzakarton.
Hobbysfinden.de: Was gefällt den Kurs-Teilnehmenden an Acrylic Pouring besonders gut, welches Feedback erhalten Sie?
Anna Pianka: Oft wird darüber gestaunt, wie die Farben sich auf dem Bild bewegen und ihren Weg bahnen. So muss man sich gut konzentrieren und darauf achten, dass nicht an einer anderen Ecke ein schönes Muster durch Kippen des Bildes verloren geht. Wenn jemand eine spannende Farbauswahl getroffen hatte, die Farben auf dem Bild verteilt hat das Bild zu kippen begann, haben sich öfter einige andere hinzu gestellt und das Geschehen beobachtet und teilweise mit dem Handy gefilmt oder ein Foto gemacht.Es ist auch ein bisschen wie kochen. Die einzelnen Farben werden in Bechern angerührt, die Verhältnisse der Gemische werden beachtet und anschließend wird alles zum Beispiel zusammen gekippt und verteilt. Die Teilnehmenden freuen sich, wenn sie mit ihren Händen etwas schaffen und es ist spannend für sie etwas Neues auszuprobieren. Außerdem ist es schön, etwas gemeinsam zu machen. Zwar ist jede teilnehmende Person für sich, aber alle gestalten ihre Bilder, tauschen sich aus und beobachten, was entsteht. Das schafft ein gemeinschaftliches Gefühl.
Am Ende haben alle Bilder, mit denen sie ihre Wohnungen verschönern oder zu Weihnachten oder Geburtstag verschenken können, wenn sie für jemanden spezielles erstellt wurden.
Hobbysfinden.de: Wie werden die Farben angemischt und auf die Oberfläche gebracht?
Anna Pianka: Zunächst werden so viele Becher auf den Tisch gestellt, wie Farben, die genutzt werden. In jeden Becher wird Farbe gekippt, zum Beispiel ¼ des Standard-Plastikbechers. Weiter kann ein halber Becher mit Pouring Mittel aufgefüllt werden und dann noch einen Schuss destilliertes Wasser dazu bekommen. Zum Schluss kommen noch ca. 5 Tropfen Silikonöl. Das alles wird miteinander vermischt. Die anderen Farben werden ebenfalls auf diese Art angemischt.
In der Regel werden bespannte Fertigkeilrahmen verwendet. Die Standardfarbe der Keilrahmen ist weiß. Die Oberfläche wird angefeuchtet und es kann mit der Hand zum Beispiel verdünnte weiße Farbe ohne Silikonöl aufgetragen werden, sodass der Untergrund feucht ist und die Farben später besser fließen können. Auf die nasse Oberfläche können zwei „Schornsteine“ aufgestellt werden, also zwei von einer leeren Küchen- oder Toilettenpapierrolle abgeschnittene Zylinder. Diese werden auf dem Bild platziert. Daraufhin wird schichtweise von jeder angerührten Farbe ein wenig in die beiden Formen gegossen, sodass in den „Schornsteinen“ farbige Kreismuster entstehen.
Sind die Farben in die Zylinder geschichtet worden, kann das Bild etwas hin und her geschaukelt werden, damit sich die Zylinder bewegen und über das Bild gleiten. Anschließend können die Zylinder langsam hochgehoben werden und die Farbkreise breiten sich aus und zerfließen zu Mustern, die durch Bewegungen in Form gebracht werden. Wenn Farbe in eine bestimmte Ecke fließen soll, kann auch in einen Strohhalm gepustet werden, um die Farbe punktuell zu verteilen.
Acrylic Pouring ist ohne Vorkenntnisse umsetzbar und wer sich ungefähr an die Vorgaben hält, bekommt in der Regel ein schönes Bild. Manchmal braucht es auch mehrere Anläufe, aber es lohnt sich allemal!
Fazit zum Hobby Acrylic Pouring
Vorteile: Schönes Bild, neue Erfahrung und Beobachtung, wie sich das Bild in den eigenen Händen entwickelt, keine Vorkenntnisse oder eine künstlerische Ader notwendig, modern
Nachteile: Vorbereitung dauert (Utensilien bereitstellen, Tische abkleben, mischen der Farben), es kann eine Kleckserei werden, Aufräumen dauert, viel Abwasch durch Becher für jede Farbe
Wem Kunst und Malen Spaß macht, sollte das auf jeden Fall mal ausprobieren!
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