Wer möchte nicht gerne „steinreich“ sein? Alle, die sich Mineralien sammeln als Hobby ausgesucht haben, können das von sich behaupten. Mineralien üben auf viele Menschen eine große Faszination aus und wer die Steine nicht kaufen oder auf den entsprechenden Börsen tauschen möchte, muss raus in die Natur. Mineralien sammeln ist ein vielseitiges Hobby, das immer wieder spannend ist. In Deutschland gibt es einige Orte, die bei Mineraliensammlern sehr beliebt sind, denn dort kann man auch seltene Stücke finden.
Nicht immer müssen es Edel- oder Schmucksteine sein, auch Feuersteine und sogenannte Donnerkeile sind bei Sammlern sehr beliebt.
Auf das Wetter kommt es an
Auf der Suche nach Mineralien und besonderen Steinen spielen das Wetter und die Jahreszeiten eine wichtige Rolle. Je nachdem, zu welcher Witterung gesucht wird, lassen sich mitunter sehr gute Funde machen. Wer im Winter, Frühling oder Herbst auf die Sucht nach Bernstein geht, kann das „Gold der Ostsee“ mit hoher Wahrscheinlichkeit finden. Zu diesen Jahreszeiten weht ein kräftiger Wind, der nicht nur das Meer, sondern auch den Meeresboden aufwühlt. Bernstein ist erfahrungsgemäß unterhalb der Wasseroberfläche zu finden und wird von lockeren Sandschichten bedeckt. Wirbeln Wind und Wasser diese Sandschichten auf, dann ist es einfach, das fossile Harz zu finden.
Wer sich beim Mineralien sammeln auf Bernstein spezialisiert hat, sollte mit einem Kescher einige Meter ins Meer hineingehen, um dort zwischen Sand, Schlick und Algen auf dem Meeresgrund nach Bernstein zu suchen. Werden für die Ostsee kräftige Nordwinde vorhergesagt, dann ist es besonders einfach, Bernstein zu finden.
Im Gebirge Mineralien sammeln
Nicht alle, die Mineralien sammeln, versuchen ihr Glück am Meer, viele gehen lieber in die Berge. Mineraliensucher, die im Gebirge unterwegs sind, können sich die Verwitterung zunutze machen. Durch natürliche Vorgänge wie eine Druckentlastung, eine Absprengung durch starken Frost oder durch Isolation wird Gestein praktisch aufgespalten oder löst sich ganz aus dem Felsen. Wer erfolgreich im Gebirge Mineralien sammeln möchte, sollte die Zeit während und nach der Eisschmelze nutzen. In der kalten Jahreszeit sammelt sich in Rissen und Klüften das Tauwasser, das dann erneut gefriert. Durch diese Vergrößerung des Volumens lockert sich der Zusammenhalt des Gesteins.
Dies gilt ebenfalls für Zeiten, in denen die Gesteine im Wechsel einer intensiven Sonneneinstrahlung und Abkühlung ausgesetzt sind. Das, wofür normalerweise Sprengstoff oder Hammer und Meißel gebraucht werden, wird in diesem Fall von der Natur übernommen. Nach einem Regenguss Mineralien sammeln kann sich ebenfalls lohnen. Je nachdem, wie stark der Regen ist, werden mögliche Verunreinigungen wie anhaftender Ton oder Erde weggespült und zum Vorschein kommen Steine und Mineralien.
Die Suche in der freien Natur
Nicht selten finden Sammler sogar ohne großen Aufwand praktisch am Wegesrand interessante Mineralien, wie etwa auf Feldern und an Flüssen. Lohnenswert kann zudem der Besuch von Halden oder von begehbaren Gruben im Tagebau sein. Wichtig ist es, sich zu informieren, wie verschiedene Landschaften entstanden sind. Viele Regionen wurden durch die Eiszeit geprägt und das nicht nur in Deutschland. Unter Mineraliensammlern ist der sogenannte Karlshamn-Granit begehrt, der im Süden von Schweden und im Norden der dänischen Insel Bornholm zu finden ist.
Durch gigantische Eismassen wurden die in einem Gletscher eingeschlossenen Findlinge sogar bis nach Deutschland verlagert, speziell in die Rauener Berge in Brandenburg.
Bei geführten Exkursionen fündig werden
Vor allem für Anfänger ist es oftmals eine gute Idee, an einer geführten Exkursion teilzunehmen und dabei Mineralien zu sammeln. Diese Führungen werden häufig für diejenigen angeboten, die in Steinbrüchen und ehemaligen Tagebauen Mineralien sammeln möchten. Neben Gesteinen kann man dort auch viele interessante Fossilien finden, die während einer solchen Exkursion von Experten begutachtet werden. Gute Adressen sind beispielsweise das Kalksteinwerk Rüdersdorf in der Nähe von Berlin, die sogenannte Edelsteinstraße bei Idar-Oberstein oder die Grube Clara bei Wolfach im Schwarzwald. Geführte Exkursionen finden aber nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland statt.
Wo in Deutschland lohnt es sich, Mineralien zu sammeln?
In Deutschland gibt es zahlreiche Orte und Regionen, an denen man Mineralien und Fossilien der unterschiedlichsten Art finden kann. Wer auf der Suche nach schönen Topasen, den „sächsischen Diamanten“ ist, kann im sächsischen Muldenhammer Glück haben und auf der deutschen Edelsteinstraße sind Funde von Jaspis, Zinnober, Achat, Bergkristall, Amethyst, Baryt und Chalcedon keine Seltenheit. Besonders schöne Amethyste sind in Geyer im Erzgebirge zu finden und für Fluorit ist Annaberg-Buchholz in Sachsen eine gute Adresse. Der Thüringer Wald ist perfekt, um schöne Schneekopfkugeln zu finden, und zwar in den Regionen um Friedrichroda, Finsterbergen und dem Großen Inselberg. Dort wurden sogar schon Bergkristalle, Achate und Amethyste gefunden.
Smaragde sind ganz besondere Funde für jeden Sammler. Mit Geduld, aber auch mit Glück kann man diese Mineralien im Habachtal bei Salzburg in Österreich finden. Wer hingegen besondere Edelsteine sucht, nämliche Granate, ist in Obergurgl im Ötztal richtig.
Was sollten Sammler beachten?
Wer Mineralien sammeln möchte, muss sich Gedanken um die richtige Kleidung und Ausrüstung machen. Die Kleidung sollte robust sein und die Schuhe sollten an den Spitzen verstärkt sein. Wichtig ist zudem, dass diese Sicherheitsschuhe einen stabilen Schaft und ein gutes Profil haben, damit sie jederzeit einen sicheren Halt und Stand bieten. Handschuhe schützen die Hände nicht nur, sie halten sie auch warm. In Gruben, Stollen und im Tagebau sind Helme in der Regel Pflicht, da nicht selten Einsturzgefahr droht. Mineraliensammler sollten sich hierzu im Vorfeld genau informieren.
Zu beachten sind außerdem eventuelle Einschränkungen beim Betreten von Grundstücken, denn nicht überall darf nach Mineralien gesucht werden. Im schlimmsten Fall kann so etwas eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch nach sich ziehen. Besondere Regeln gelten vor allem in Naturschutzgebieten und auf privaten Grundstücken, hier müssen die Sammler eine Genehmigung haben.
Video: Mineralien sammeln: Mineraliensammlung mit Mineralien, Gesteinen, Edelsteinen und Edelmetallen
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Fazit zum Hobby Mineralien sammeln
Mineralien und Edelsteine zu sammeln, ist ein in jeder Hinsicht faszinierendes Hobby, das Erwachsene ebenso begeistert wie Kinder. Viele Sammler zieht es ins Ausland, da es dort auch seltene Mineralien und Edelsteine gibt. Wer im nächsten Urlaub auf Schatzsuche gehen will, sollte sich unbedingt über die Ausfuhrbeschränkungen informieren. So gilt in den Ländern der Europäischen Union, dass sowohl Edelmetalle als auch Edelsteine, die einen Wert von 10.000 Euro übersteigen, beim Zoll des jeweiligen Landes angezeigt werden müssen. Passiert das nicht, dann wird das Ganze als Schmuggel bewertet, was letztendlich sehr teuer werden kann.
Bild: @ depositphotos.com / jonnysek
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