Marmelade einkochen – ein Hobby, das der ganzen Familie schmeckt

Wer im Garten Obstbäume oder auf der Terrasse Obststräucher hat, steht im Herbst vor dem Problem: Wohin mit dem vielen ? Ein Teil wird gegessen, aus einem anderen Teil wird Kuchen gebacken, aber was passiert mit dem Rest? Vor allem in Jahren, in denen es besonders viele Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren gibt, ist Marmelade einkochen eine sehr gute Idee.

Das Verarbeiten der Früchte zu Marmelade, Gelee oder Konfitüre kann sehr schnell zu einem Hobby werden, was nicht nur viel Spaß macht, sondern auch der ganzen gut schmeckt.

Das klassische Rezept

Marmelade einkochen ist nicht so schwer, wie viele sich es vielleicht vorstellen. Dazu kommt, dass die selbst hergestellte Marmelade auf dem Brötchen besser schmeckt als die Marmelade aus dem Supermarkt. Ein klassisches Grundrezept, das sich für viele Obstsorten eignet, ist ideal für alle, die noch nie Marmelade eingekocht haben. Natürlich kann das Rezept ganz nach Geschmack verändert oder beispielsweise mit Zimt oder mit Nelken verfeinert werden.

Für das Grundrezept werden benötigt:

  • 500 Gramm Früchte
  • 330 Gramm Zucker bei Früchten mit einem hohen Wassergehalt wie Erdbeeren.
  • 375 Gramm Zucker bei Früchten mit einem niedrigen Wassergehalt wie Aprikosen.

Früchte und Zucker werden bei mittlerer Temperatur unter ständigem Rühren zu Brei gekocht. Zu lange sollten die Früchte aber nicht kochen, da sie sonst ihre und ihren Eigengeschmack verlieren und nur noch süß schmecken. Ist der Brei dickflüssig und tropft zäh vom Löffel, den Topf vom Herd nehmen und die Marmelade noch heiß in vorbereitete Gläser füllen.

Das Obst richtig vorbereiten

Wer Marmelade einkochen will, muss das Obst auch richtig vorbereiten. Besonders wichtig ist es, das Obst sehr gründlich zu waschen sowie die Kerne, die Stiele und das Kerngehäuse zu entfernen. Danach werden die Früchte in Stücke geschnitten. Bei Johannisbeeren und Himbeeren können die kleinen Kerne entfernt werden, was am besten funktioniert, indem die Früchte durch ein Sieb gestrichen werden. Jede Obstsorte hat einen ganz spezifischen Gehalt an Pektin. Vom Pektin hängt es ab, wie schnell die Marmelade geliert.

Zu den Früchten mit einem hohen Gehalt an Pektin gehören:

  • Heidelbeeren
  • Stachelbeeren
  • Preiselbeeren
  • Äpfel
  • Alle Zitrusfrüchte
  • Schwarze Johannisbeeren
  • Quitten

Einen nur mittleren Pektingehalt haben diese Früchte:

  • Brombeeren
  • Schlehen
  • Birnen
  • Himbeeren
  • Pflaumen
  • Pfirsiche
  • Rote Johannisbeeren
  • Sanddorn

Diese Früchte haben einen geringen Gehalt an Pektin:

  • Erdbeeren
  • Holunder
  • Weintrauben
  • Kirschen
  • Rhabarber

Mit oder ohne Gelierzucker

Zum Marmelade einkochen Zucker zu verwenden, sorgt nicht nur für die nötige Süße, der Zucker konserviert die Marmelade auch. Wenn die Marmelade kocht, legen sich die Zuckerkristalle um das Fruchtfleisch und die Marmelade wird so effektiv vor Schimmelpilzen geschützt. Zucker bot in früheren Zeiten die einzige Möglichkeit, Marmelade haltbar zu machen. Heute lässt sich auch mit Gelierzucker Marmelade einkochen. Dieser besondere Zucker enthält zusätzliches Pektin und Zitronensäure, die als Verdickungsmittel fungieren.

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Auf der Packung ist immer angegeben, in welchem Verhältnis der Zucker und die Früchte gemischt werden sollen. In der Regel ist die Mischung 1:1, was heißt, auf 500 Gramm Früchte kommen 500 Gramm Gelierzucker. Bei einem Verhältnis von 2:1 werden für 500 Gramm Früchte nur 250 Gramm Gelierzucker benötigt, aber diese Marmelade ist weniger süß.

Andere Süßungsmittel

Beim Marmelade einkochen sind Zucker oder Gelierzucker kein Muss, es können auch andere Süßungsmittel verwendet werden. Rübenzucker ist eine Alternative, ebenso wie Honig oder Ahornsirup. Da Honig und Sirup einen starken Eigengeschmack haben, sollten sie jedoch eher vorsichtig eingesetzt werden. Variieren können aber nicht nur die Süßungsmittel, auch das Geliermittel muss nicht unbedingt Zucker sein.

Agar Agar, Guarkernmehl oder Zitronensaft bieten sich als Alternative an. Der Saft hat den großen Vorteil, dass es den Gelierprozess vorantreibt und die Marmelade schneller die gewünschte Konsistenz bekommt.

Marmelade einkochen

Hobbyköche, die Marmelade einkochen wollen, sollten sich die Zutaten zurechtlegen und dann Schritt für Schritt vorgehen:

  • Die Früchte vorbereiten
  • Den Gelierzucker langsam in den Topf einrieseln lassen.
  • So lange kräftig rühren, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind.
  • Die Früchte anschließend für fünf Minuten sprudelnd kochen lassen.
  • Immer wieder umrühren, damit die Marmelade nicht anbrennen kann.

Jetzt folgt die sogenannte Gelierprobe:

  • Einen Teelöffel der noch kochenden Marmelade auf eine kalte Untertasse tropfen lassen.
  • Der Tropfen muss nun einige Minuten abkühlen. Ist der Tropfen geworden, dann ist die Marmelade fertig und kann in Gläser gefüllt werden.

Ohne die Hilfe des Pektins dauert der Gelierprozess deutlich länger, da erst das eigene Pektin der Früchte praktisch herausgekocht werden muss. Pflaumenmus muss Stunden köcheln, bevor es seine typische Farbe und die richtige Konsistenz bekommt.

Die Marmelade in Gläser füllen

Passende Gläser für die selbst gekochte Marmelade sind entweder alte Honig- und Marmeladengläser oder bei kleineren Portionen auch Gläser, in denen vorher Babynahrung war. Damit sich die Marmelade lange hält, ist es sehr wichtig, dass die Gläser sauber sind. Deshalb müssen die Gläser und die Deckel ausgekocht werden, um sie so zu sterilisieren. Wichtig ist es, die Gläser nicht abzutrocknen. Mit einem Trichter und einer Schöpfkelle wird dann die noch kochende Marmelade in die Gläser gefüllt. Nach Möglichkeit sollten die Gläser immer randvoll sein, denn nur so bleibt wenig Luft zwischen dem Deckel und dem Glas.

Anschließend den Rand mit einem sauberen Tuch reinigen und den Deckel fest verschließen. Nun die Gläser für gut fünf Minuten auf den Deckel stellen, damit sich zwischen den Fruchtstücken in der Marmelade keine Luftblasen bilden können. Zudem desinfiziert die heiße Marmelade damit den Deckel. Dann die Gläser wieder umdrehen und die Marmelade abkühlen lassen.

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Video:Vakuum ziehen beim Marmelade kochen und Einkochen

Vakuum ziehen beim Marmelade kochen und Einkochen

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Fazit zum Hobby Marmelade einkochen

Wer Marmelade einkochen möchte, kann diese selbst gemachte Marmelade rund ein Jahr lang aufbewahren. Am besten stehen die Gläser im Keller, in der Speisekammer oder in einem anderen, nicht geheizten Raum. Nicht nur Marmelade schmeckt sehr gut, auch Konfitüre einzukochen ist ein Hobby, das allen gut schmecken wird. Im Unterschied zur Marmelade dürfen Konfitüren keine Zitrusfrüchte enthalten und müssen zudem einen Fruchtgehalt von mindestens 35 Prozent und einen Zuckergehalt von 55 Prozent haben. Wer Gelee aus seinen Johannisbeeren machen möchte, verwendet nur den Saft und nicht die Früchte selbst. Der Saft wird wie die Früchte für die Marmelade zum Gelieren gebracht und dann ebenfalls heiß in Gläser gefüllt. Schwarze und Rote Johannisbeeren eignen sich sehr gut für Gelee, da die kleinen Kerne ausgesiebt und der Saft aufgefangen wurden.

Bild: @ depositphotos.com / PantherMediaSeller

Marmelade einkochen – ein Hobby, das der ganzen Familie schmeckt

Tommy Weber