Hobby Tontaubenschießen – eine Sportart und viele Varianten

Tontaubenschießen, auch Wurfscheiben- oder Zielschießen genannt, ist eine Sportart, die aus England kommt und sich dort einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreut. Was macht das Hobby Tontaubenschießen so interessant und spannend? Für alle, die nur mit einem Gewehr hantieren und durch die Gegend ballern wollen, ist dieser Sport mit Sicherheit nichts. Tontaubenschießen hat etwas mit Präzision, Konzentration und Koordination zu tun. Betrieben werden kann das Hobby über alle Altersgrenzen hinweg, Männer haben daran ebenso viel Freude wie Frauen und sogar für Kinder ab einem gewissen Alter ist Tontaubenschießen eine schöne Freizeitbeschäftigung.

Die Geschichte des Tontaubenschießens

Die Ursprünge dieser beliebten und interessanten Sportart liegen in Großbritannien. Im Vergleich zu Cricket, Golf, Badminton oder Fußball, den Sportarten, die ebenfalls von der Insel kommen, ist Tontaubenschießen eine moderne Erfindung. Entstanden in den 1860er Jahren war das Schießen auf Wurfscheiben eine Art Training für die Vogeljagd. Zunächst wurde tatsächlich auf Tauben geschossen, bis die Vögel in England kurz vor dem Aussterben standen. Dazu kam, dass die Vögel, die von Helfern losgelassen wurden, die Jäger vor eine fast unlösbare Aufgabe stellten: Sie kannten die Flugbahn der Tiere nicht. Deshalb mussten sie unglaublich schnell und präzise schießen, was selbst für erfahrene und sichere Schützen eine große Herausforderung war. Ab 1882 wurden dann schließlich Scheiben aus gebranntem Ton verwendet, womit auch die Popularität des Tontaubenschießens abrupt anstieg.

Die unterschiedlichen Arten

Das Hobby Tontaubenschießen kennt drei verschiedene Formen: Skeet, Sporting und Trap. Bei allen drei Arten wird auf bewegliche Ziele geschossen, die Tonscheiben. Der Unterschied der drei Varianten liegt in den Regeln, im Stil und in der Struktur. So ist das Trap-Tontaubenschießen für die Schützen eine echte Herausforderung. Das Ziel wird direkt nach vorne geschleudert und die Schützen müssen jeweils fünf Schüsse abgeben, und zwar aus fünf unterschiedlichen Positionen heraus. Insgesamt wird also pro Runde 25 Mal geschlossen. Haben alle Schützen fünfmal geschossen, dann wechseln sie die Positionen. Wichtig dabei ist, dass jeder Standortwechsel mit nicht geladen Waffen durchgeführt wird.

Das Skeet-Schießen

Im Unterschied zum Trap-Tontaubenschießen überqueren sich die Scheiben beim Skeet-Schießen. Bei dieser Variante wird mit zwei sogenannten Zielmaschinen gearbeitet, die in einem Abstand von 40 Metern voneinander entfernt stehen. Sie schießen die Tonscheiben in eine immer konstante Flugbahn und Geschwindigkeit über Positionen, die wie ein Halbmond angeordnet sind. Einer der Zielwerfer, genannt das „hohe Haus“, befindet sich zehn Fuß (drei Meter) über dem Boden. Der zweite Zielwerfer, das „niedrige Haus“, jedoch nur drei Fuß oder 91 Zentimeter. Dieser Höhenunterschied stellt eine große Herausforderung dar, wenn sich die Schützen um die Stationen herumbewegen. Eine Runde kann jeweils nur eine Scheibe, aber auch zwei Scheiben enthalten. Wie beim Trap-Schießen bewegen sich die Schützen durch verschiedene Positionen, um so eine Runde zu beenden.

Siehe auch:  Mit dem Boot vom Wasser aus die Welt entdecken

Das Sporting-Schießen

Beim Hobby Tontaubenschießen ist es die Sporting-Variante, die am ehesten an eine echte Jagd erinnert. Sporting-Schießen ist unberechenbar und wird auch gerne etwas spöttisch als „Golf mit Schrotflinten“ bezeichnet. Die Schützen schießen auf einem Sandplatz von verschiedenen Positionen aus. Jede dieser Positionen braucht eine einzigartige Präzision, wenn es ums Zielen und um die Einstellung der Wurfmaschine geht. So kann beispielsweise eine Station nur eine einzige Scheibe in die Luft schleudern, während bei der zweiten Maschine zwei Scheiben gleichzeitig abgeschlossen werden. Die eine der Tonscheiben rollt vielleicht über den Boden, die andere steuert aber auf den Schützen zu. Sporting ist etwas für sichere Schützen, Anfänger beim Hobby Tontaubenschießen sollten mit dem Trap-Schießen beginnen.

Was wird zum Hobby Tontaubenschießen benötigt?

Jede Form beim Hobby Tontaubenschießen erfordert eine ganz bestimmte Gewehrform. Geübte Schützen haben für jede der drei Arten eine spezielle Flinte. Für den Anfang reicht aber erst eine Waffe, mit der man zwei Schüssen abgeben kann, ohne dass nachgeladen werden muss. Zum Fallenschießen etwa wird eine Schrotflinte mit einem verstellbaren Schaft benötigt. Eine solche kombinierte Schrotflinte bietet die Möglichkeit, für doppelte Ziele das Gewehr in eine Doppellaufflinte zu verwandeln. Bei Wettkämpfen wird mit Repetierflinten geschossen, da man sie leicht nachladen und entladen kann. Ebenfalls für Anfänger sehr praktisch sind halb automatische Waffen, die als besonders sicher gelten. Die Mehrzahl der Schützen nutzt aber eine sogenannte Over/Under Break-Action-Schrotflinte, die für das Einzelschießen sowie für das Doppelscheiben-Präzisionsschießen infrage kommt.

Die richtige Bekleidung

Was die Kleidung für das Hobby Tontaubenschießen angeht, sollte sie robust sein und sich leicht sauber halten lassen. Hemd und Bluse, darüber je nach Jahreszeit eine wärmende oder eine leichte Fleeceweste und eine bequeme Hose mit möglichst vielen Taschen bilden die Grundausrüstung. Besonders wichtig ist jedoch das richtige Schuhwerk. Ideal sind Stiefel aus Leder oder Gummi mit einem langen Schaft. Beim Kauf sollte man immer eine Nummer größer als das normale Schuhwerk nehmen, damit die Stiefel selbst mit dicken Socken noch bequem sitzen, ohne zu drücken. Auch die Weste sollte Taschen haben, um unter anderem die Munition unterzubringen. Eine Mütze oder ein Hut, sowie Handschuhe im Winter sind optimal. Wer einen Hut tragen will, sollte auf die Breite der Krempe achten, die die Sicht versperren kann.

Wann gilt eine Tontaube als getroffen?

Das Hobby Tontaubenschießen trägt nicht umsonst auch den Namen Zielschießen. Aber wann genau gilt ein Schuss als Treffer? Die Wurfscheibe ist immer dann getroffen, wenn sich ein sichtbarer Splitter gelöst hat. Handelt es sich um einzelne Tonscheiben, dann darf der Schütze sogar zweimal auf die Scheibe schießen. Für das Ergebnis spielt es letztendlich keine Rolle, ob es der erste oder der zweite Schuss war, der die Scheibe getroffen hat. Wurde mit dem ersten Schuss kein Erfolg erzielt, dann darf der Schütze noch einmal auf die gleiche Scheibe zielen. Besonders schwierig sind sogenannte Dubletten, wobei mit nur einem Schuss beide Scheiben getroffen werden.

Siehe auch:  Hobby Segelfliegen - Freizeit über den Wolken

Fazit

Wer das Hobby Tontaubenschießen für sich entdeckt hat, sollte zunächst auf einem Schießplatz zur Probe einige Schüsse abgeben. Wenn das Wurfscheibenschießen Spaß macht, sollte man überlegen, sich eine eigene Waffe zu kaufen. Aber Vorsicht, ein günstiges Hobby ist Tontaubenschießen nicht: Eine Schrotflinte kostet neu mehr als 3000 Euro. Tontaubenschützen gelten in Deutschland als Sportschützen. Um eine Waffenbesitzkarte für Sportschützen zu bekommen, muss man eine aktive Mitgliedschaft in einem Verein nachweisen können, die seit mindestens einem Jahr besteht. Ist dies nicht der Fall, dann muss eine Waffenbesitzkarte für die Waffe und die Munition beantragt werden.

Bild: @ depositphotos.com / PeopleImages.com

Hobby Tontaubenschießen – eine Sportart und viele Varianten

Tommy Weber