Hobby: Segeln

Hobby Segeln – wenn Freizeitkapitäne in See stechen

Alle, die das Meer und die Wellen mögen und denen auch eine steife Brise nichts ausmacht, sollten sich das Hobby Segeln einmal genauer ansehen. Viele, die schon einmal auf einem Surfbrett gestanden haben, interessieren sich für das Hobby Segeln. Sie sind dabei ebenfalls auf dem unterwegs, wenn auch in komfortablerer Form. Wenn der Wunsch nach einem richtigen Segelboot da ist, ist es eine Frage der und des Geldes, bis das richtige Boot für die Freizeitkapitäne gefunden wird.

Das erste eigene Boot ist in der Regel ein kleines Boot, was sich einfach manövrieren lässt. Allerdings müssen auch beim Kauf eines kleinen Bootes einige sehr wichtige Dinge beachtet werden.

Eine wichtige Errungenschaft

Dass heute dem Hobby Segeln nachgehen können, verdanken sie denjenigen, die eine der wichtigsten technischen Errungenschaften erfunden haben. Von diesem Erfindergeist vor mehr als 5000 Jahren zeugen bis heute Zeichnungen in Höhlen oder die Verzierungen auf ägyptischen Urnen. Wie mag es gewesen sein, auf einem Floß aus Balsaholz oder einem Boot aus Papyrus auf dem Ozean zu segeln? Thor Heyerdahl stach 1947 mit der „Kon-Tiki“ in See, um zu beweisen, dass Polynesien von Asien aus über den Seeweg erreicht wurde. Viele Forscher hielten dies für unmöglich, aber der Norweger schaffte es, mit seinem Boot gegen die Richtung des Humboldtstroms und die Passatwinde zu segeln.

1969 und 1970 segelte Heyerdahl auf der „Ra“ und der „Ra II“ aus Papyrus, auch diese Reisen waren von Erfolg gekrönt. Ohne mutige Entdecker wie Thor Heyerdahl könnten Freizeitkapitäne heute nicht in See stechen und mit einem Segelboot die Meere erobern.

Die unterschiedlichen Boote

Wer das Hobby Segeln gewählt hat, wird nicht umhinkommen, sich mit der Materie intensiv zu beschäftigen. Wer Segeln will, muss das Ganze zuerst einmal lernen und dann einen entsprechenden Segelschein machen. Die Themen sind dabei vielfältig und umfassen dabei die unterschiedlichen Rumpftypen, die Art der Takelung sowie die Anzahl der Segel und der Masten.

So gibt es nur zwei Möglichkeiten, Segelboote nach der Form ihres Rumpfes aufzuteilen:

Die Unterteilung nach der sogenannten nautischen Stabilität

Jollen sind immer sehr formstabil ausgelegt, was heißt, sie krängen oder neigen sich, bedingt durch die Form ihres Rumpfes, nicht unkontrolliert um die Längsachse. Kielboote verhindern so etwas durch ein langes Ballast- oder ein Kielschwert.

Die Unterteilung nach der Rumpfanzahl

Bei der Mehrzahl der Boote, die im Freizeitbereich unterwegs sind, handelt es sich um Einrumpfboote. Zusätzlich gibt es Katamarane sowie Trimarane, die zwei oder sogar drei parallele Rümpfe haben.

Neben den Unterteilungen gibt es noch eine genaue Bezeichnung eines Bootes im Hinblick auf die Takelage. Bei einmastigen Sportseglern wird hier zwischen der sogenannten Cat-Takelung und der Sluptakelung unterschieden. Die Cat-Takelung hat vorn am Bug einen aufgerichteten Mast und in der Regel ein Gaffsegel. Bei der Sluptakelung ist der Mast in der Mitte und trägt sowohl ein Hochsegel als auch an Vorsegel.

Wie unterscheiden sich Boot, Jacht und Schiff?

Für das Hobby Segeln ist es wichtig, den Unterschied zwischen einem Boot, einer Jacht und einem Schiff zu kennen. In der Welt der Seeleute ist dies eins der wenigen Themen, das nicht besonders präzise ist. Unterschiede gibt es in erster Linie bei der Länge oder Größe des Rumpfes. Alles, mit einer Rumpflänge unter 50 Meter wird Boot genannt, was darüber hinausgeht, ist ein Schiff. In der Seemannssprache heißt es, dass ein Schiff ein Boot transportieren kann, ein Boot aber niemals ein Schiff.

Die Flotte, mit der Columbus Amerika entdeckt hat, bestand nach heutigen Maßstäben aus Booten, die „Santa Maria“ hatte einen Rumpf von knapp 20 Meter Länge. Trotzdem kommt niemand auf die Idee, dass der Entdecker mit einem Boot unterwegs war.

Jacht – dies ist ein eher schwammiger Begriff, denn grundsätzlich werden Segelboote mit einem offenen Oberdeck und einer Kajüte als Jacht bezeichnet. Eine Jacht hat einen Rumpf, der mindestens zehn Meter lang sein sollte.

Segelfahrten unterscheiden sich von Bootstouren

Boot auf dem WasserBei Bootstouren ist in der Regel von motorisierten Booten die Rede, die eine schnellere Fortbewegung ermöglichen. Sie sind praktisch für die Erreichbarkeit abgelegener Orte. Bootstouren sind oft die bevorzugte Wahl, wenn es darum geht, in kurzer Zeit viele verschiedene Orte zu erkunden und die Bequemlichkeit eines motorisierten Wasserfahrzeugs zu genießen. Besonders in Städten wie Frankfurt am Main sind Bootstouren auf Speed- und Partybooten beliebt.

Segelboote hingegen bedürfen der Interaktion mit den Windverhältnissen. Segeln kann eine lehrreiche Erfahrung sein, da man Segeltechniken erlernt und die Naturverhältnisse intensiv erlebt. In der Ruhe und Entschleunigung strahlen Segelfahrten zudem ein traditionelles Ambiente aus.

Das Hobby Segeln – aber nur mit Segelschein

Wer dem Hobby Segeln nachgehen will, muss in Deutschland mindestens einen vom jeweiligen Gewässer abhängigen Segelschein haben. Dieser Schein wird hierzulande in einem sogenannten weltweit gültigen „International Certificate of Competence“ ausgestellt und ist in vielen Staaten auch außerhalb der EU anerkannt. Einer der Vorteile bei diesem Schein ist, dass er sogar für das Segeln vor den schönen Küsten am Mittelmeer gilt. Wer an den Küsten oder den dazugehörenden Wasserstraßen segeln möchte, braucht einen Sportbootführerschein See oder SBF-S. Ist an Bord ein Funkgerät, dann wird zudem das Seefunkzeugnis SRC verlangt.

Anders sieht es beim Hobby Segeln in Binnengewässern aus. Alle Freizeitkapitäne, die hauptsächlich auf Flüssen oder Seen unterwegs sind, benötigen den Sportbootführerschein Binnen oder SFB-B. Falls es auf dem Boot ein Funkgerät gibt, dann ist das Binnenfunkzeugnis UBI notwendig. Beide Scheine, besonders der See-Schein, sind, was das Konzept angeht, auf Motorboote zugeschnitten. Wer segeln möchte, sollte daher auf die Schule achten, die die Zeugnisse ausstellt.

Das richtige Verhalten in Seenot

Das Hobby Segeln kann schnell gefährlich werden, wenn plötzlich das Wetter umschlägt. Wird auf dem Meer gesegelt, dann ist ein Fachkundenachweis für Seesignalmittel, der auch Pyroschein genannt wird, eine gute Sache. Dieser Nachweis ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber mit diesem Schein können Leuchtpistolen und andere Notsignalmittel gekauft und benutzt werden. Auf Seen und Flüssen ist so etwas nicht unbedingt erforderlich, da dort Notlagen in der Regel nicht lange unbemerkt bleiben.

Wie hoch sind die Kosten?

Segeln ist leider kein preisgünstiges Hobby, vor allem nicht, wenn ein Boot gekauft werden soll. Der Sportbootführerschein für Binnengewässer kostet rund 400 Euro. Für eine einfache Jolle mit 2,30 Meter Länge in der sogenannten Optimistenklasse müssen im segelfertigen Zustand gut 5000 Euro bezahlt werden. Ist die Jolle doppelt so lang, dann werden 20.000 Euro fällig. Ein kleines Boot mit Kajüte kostet segelfertig knapp 13.000 Euro, was schon ein echtes Schnäppchen ist.

Video: In 10 Minuten Segeln lernen

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Fazit zum Hobby Segeln

Wer sich noch nicht sicher ist, ob Segeln das richtige Hobby ist, sollte zunächst auf einem Schiff als Gast mitsegeln. Falls alles den Vorstellungen entspricht, dann ist es eine gute Wahl, ein Boot vielleicht für die Ferien zu chartern. Ist die Entscheidung für das Segeln gefallen, dann wird es Zeit, über das erste eigene Boot nachzudenken. So etwas lohnt sich jedoch nur für alle, die viel und gerne segeln.

Bild: @ depositphotos.com / Romaset

Tommy Weber
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