Dank der Cannabislegalisierung 2024 darf in Deutschland nun unbesorgt gekifft und Cannabis auch selbst angebaut werden. Natürlich sind dabei einige rechtliche Vorgaben zu beachten. Wenn man diese befolgt und über das nötige Know-How verfügt, kann der Anbau von Hanfpflanzen ein schönes Hobby für alle mit grünem Daumen sein.
Der Reiz von Cannabis
Cannabis wird von vielen Menschen in erster Linie als Droge gesehen, weil sein Wirkstoff THC berauschend wirkt. Wer „high“ sein möchte, kann dies durch den Konsum von Cannabis zweifelsfrei erreichen. Auch wenn das für einige Menschen den Reiz der Pflanze ausmacht, hat der gute Ruf von Hanf in der Vergangenheit deshalb stark gelitten. In den letzten Jahren war aber ein Umdenken zu beobachten. Cannabis ist schließlich auch eine der ältesten und vielseitigsten Heilpflanzen der Welt. Vor allem aufgrund des CBD, einem nicht psychoaktiven Wirkstoff der Hanfpflanze, hat diese erneut einen Imagewandel durchmachen können. CBD werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben und wird zum Beispiel zur Behandlung von Ängsten, Schlafproblemen, Entzündungen und Schmerzen eingesetzt. Im Gegensatz zu THC, dem psychoaktiven Wirkstoff, der für das „High“-Gefühl verantwortlich ist, wirkt CBD beruhigend und hat keine berauschende Wirkung. Wer selbst Hanfpflanzen anbauen möchte, kann darauf achten, Pflanzen mit einem geringen THC-Gehalt zu wählen, wenn Rauschzustände nicht gewünscht sind.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Seit dem 1. April 2024 ist der Besitz von bis zu 50 Gramm getrocknetem Cannabis am eigenen Wohnsitz und der Anbau von bis zu drei Pflanzen pro erwachsene Person in Deutschland legal. Bis zu 25 Gramm Cannabis dürfen erwachsene Personen mit sich führen. Diese neuen Regelungen bieten eine neue Freiheit für Cannabis-Enthusiasten, bringen aber auch Verantwortung mit sich. Der private Anbau muss so gestaltet sein, dass Kinder, Jugendliche und Dritte keinen Zugang zu den Pflanzen haben. Dies kann beispielsweise durch die Lagerung in abschließbaren Schränken oder Räumen gewährleistet werden. Außerdem müssen unzumutbare Belästigungen und Störungen für die Nachbarschaft vermieden werden. Hierzu können Lüftungs- oder Luftfilteranlagen eingesetzt werden, um Geruchsbelästigungen zu verhindern.
Die richtige Ausrüstung
Für den erfolgreichen Anbau von Hanfpflanzen wird die richtige Ausrüstung benötigt. Hierzu gehören:
- Lichtquellen: Hanfpflanzen benötigen viel Licht, um gut zu wachsen. Wenn im Innenbereich angebaut werden soll, sind LED- oder HPS-Lampen eine gute Wahl. Diese Lampen bieten das notwendige Lichtspektrum und sind energieeffizient. Alternativ können die Pflanzen auf eine (bestenfalls nach Süden ausgerichtete) Fensterbank gestellt werden. Oftmals erhalten die Pflanzen so jedoch nicht genügend Sonnenlicht.
- Belüftung: Eine gute Belüftung ist entscheidend, um Schimmel und Krankheiten vorzubeugen. Ventilatoren und Abluftsysteme helfen dabei, die Luftzirkulation zu verbessern und die Temperatur zu kontrollieren.
- Nährstoffe: Hanfpflanzen benötigen spezielle Nährstoffe, die in herkömmlicher Blumenerde oft nicht enthalten sind. Spezielle Düngemittel für Hanf sind im Fachhandel erhältlich und sorgen dafür, dass die Pflanzen optimal versorgt sind. Sind diese nicht erhältlich, kann auf Tomaten-Dünger zurückgegriffen werden, denn Tomaten und Hanfpflanzen haben ähnliche Ansprüche. An den Blättern der Hanfpflanze kann abgelesen werden, ob sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist: Sind die Blätter zu hell, fehlen Nährstoffe, sind sie zu dunkel, ist die Pflanze überdüngt.
- Behälter und Erde: Hochwertige Erde und geeignete Behälter sind ebenfalls wichtig. Stofftöpfe oder Air-Pots sind ideal, da sie eine gute Wurzelbelüftung ermöglichen.
Anbau, Pflege und Ernte von Cannabis
Der Anbau von Cannabis beginnt mit der Auswahl der Samen, die nach Keimung in Anzuchterde oder feuchten Papiertüchern in größere Töpfe umgesetzt werden. Die Pflanzen benötigen viel Licht (18 Stunden täglich), regelmäßiges Gießen ohne Staunässe und ausreichend Düngemittel. Die Wachstumsphase dauert etwa 4-6 Wochen. In der Blütephase, die durch eine Reduzierung der Lichtstunden auf 12 Stunden erreicht wird und etwa 8-10 Wochen dauert, ändern sich die Nährstoffanforderungen zu mehr Kalium und Phosphor.
Die Ernte erfolgt, wenn die Blüten milchig bis bernsteinfarbene Spitzen zeigen. Sie können vorsichtig mit einer Gartenschere abgeschnitten werden. Anschließend gilt es die Blüten zu trocknen. Dazu können sie zum Beispiel in einem warmen Raum an einer Wäscheleine aufgehängt werden. Das Trocknen dauert etwa zwei Wochen. Die getrockneten Blüten werden dann in luftdichten Gläsern fermentiert, um das Aroma und die Wirkung zu verbessern. Allerdings sollten die Gläser in der ersten Zeit täglich für ungefähr 15 Minuten geöffnet werden, damit Restfeuchtigkeit entweichen und Schimmelbildung verhindert werden kann. Nach circa 4 Wochen kann das getrocknete Cannabis konsumiert werden.
Der Eigenanbau von Hanfpflanzen ist ein lohnendes Hobby, das sorgfältige Planung und Pflege erfordert. Durch die Legalisierung 2024 in Deutschland können Enthusiasten ihre Pflanzen nun legal anbauen, pflegen und ernten, was ihnen ermöglicht, die Qualität und Reinheit ihres Cannabis selbst zu kontrollieren und von dem vielfältigen Nutzen dieser Pflanze zu profitieren.
Bild: @ depositphotos.com / giggswalk
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