Hobby: Flohmarkt

Hobby Flohmarkt – kaufen, verkaufen, Spaß haben

Bei einem Umzug wird sehr schnell klar, wie viel Kram in Schränken, Kommoden und Schubladen lagert:

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  • Dekoartikel, die irgendwann gekauft und dann doch vergessen wurden.
  • Bücher, die doch nicht den Geschmack getroffen haben.
  • Geerbtes Porzellan, was zum Wegwerfen zu schade, aber für den gedeckten Tisch zu geschmacklos ist.

Alle diese Dinge könnten im Container oder beim Sperrmüll landen, es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit: der Flohmarkt. Dort gibt es glückliche Abnehmer für fast alles.

Seit wann gibt es eigentlich Flohmärkte?

„Marché aux Puces“, Markt der Flöhe – so hießen die Märkte in Frankreich im frühen 19. Jahrhundert. Sie machten ihrem Namen alle Ehre. Zu damaliger stellten die betuchten Bewohner von Paris ihre aussortierten Möbel einfach auf die Straße. Die weniger betuchten Bürger der französischen Hauptstadt nahmen die Möbel mit nach Hause und mussten nicht selten feststellen, dass sie von Flöhen bewohnt wurden. Sie behielten, was die gebrauchen konnten, der Rest wurde weiterverkauft. Im Laufe der Zeit entstanden kleine Marktplätze, auf denen gebrauchte Möbel, Hausrat und schließlich auch verkauft wurden. Der Flohmarkt war geboren.

Die Flohmärkte konnten sich schnell als regelmäßige Veranstaltungen etablieren, wo Dinge des täglichen Lebens für kleines Geld verkauft wurden. Von Paris aus ging die Idee um die Welt und ist heute ein fester Bestandteil in vielen Städten. Flöhe gibt es nicht mehr, geblieben ist nur der Name.

Das Hobby Flohmarkt und die Regeln

Wer das Hobby Flohmarkt hat, wird so manches Wochenende opfern müssen, um das, was zu Hause nicht mehr gebraucht wird, an den Mann und an die Frau zu bringen. Wer verkaufen will, muss früh aufstehen, die ersten Besucher sind schon mit Taschenlampen unterwegs und suchen nach Schnäppchen. Eine Regel für das Hobby Flohmarkt ist: Bis 10:00 Uhr werden die Preise gehalten, dann darf verhandelt werden. Wichtig ist es, die Interessenten zu studieren. Erfahrene Flohmarkthändler können sehr genau erkennen, wer etwas unbedingt haben möchte. Alle, die betont desinteressiert wirken, möchten gerne kaufen, taxieren aber ihrerseits diskret den Verkäufer, um den Preis abschätzen zu können.

Kommt die Frage nach dem Preis, besser höher ansetzen und signalisieren, dass noch Spielraum nach unten ist. Bei dieser Taktik werden sich Verkäufer und potenzieller Käufer wahrscheinlich in der Mitte treffen und beide sind zufrieden. Überhöhte Preise zu verlangen und zu betonen, dass die Ware ursprünglich mal sehr teuer war, bringt nichts. Wer das Hobby Flohmarkt nicht erst seit gestern hat, geht gerade deshalb dorthin, weil er ein Schnäppchen machen möchte. Der Neupreis spielt dabei keine Rolle.

Was Käufer wissen sollten

Über den Flohmarkt zu bummeln, macht Spaß und ist zudem noch nachhaltig. Vor allem wer hat, sollte den Flohmarkt zu seinem Hobby machen, denn von der Babytrage bis zum ersten Dreirad wird dort alles angeboten, was Kinder brauchen. Leseratten finden jede Menge Lesestoff, Modefans ausgefallene Modelle, die es so weder im Laden, noch im Internet zu kaufen gibt. Wichtig ist es, vor allem bei Kleidung auf Qualität zu achten. Sogenannte „No-name-Produkte” sind selbst auf dem Flohmarkt noch zu teuer. Markenware hingegen ist nicht selten zu sehr günstigen Preisen zu haben. Das Gleiche gilt für Schuhe und Handtaschen. Vorsicht ist allerdings bei normalerweise sündhaft teuren Designertaschen geboten. Diese sind in der Regel gefälscht und wer sie kauft, macht sich streng genommen zum Hehler. Hier handelt es sich, wie bei gefälschten Sneakers, um Produktpiraterie.

Das Hobby Flohmarkt verlangt ein gewisses Talent zum Feilschen. Selten ist der zuerst genannte Preis des Verkäufers hinter dem Stand auch der Endpreis.

Wird ein Preis genannt und entspricht er nicht den Vorstellungen, dann gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen:

  1. Zögern, „Nein Danke“ sagen und das Teil wieder auf den Tisch legen.
  2. Freundlich lachen und fragen, ob der Verkäufer einen Scherz gemacht hat.

Bei der ersten Taktik wird der Verkäufer, der möglichst mit leerem wieder nach Hause fahren will, schnell einlenken und einen niedrigeren Preis nennen. Kommt die zweite Taktik zur Anwendung, dann gibt es Verkäufer, die mitlachen und fragen, wie viel man zahlen möchte. Sehr selten sind die Verkäufer beleidigt und beharren auf dem zuerst genannten Preis. In solchen Fällen ist es besser, zum nächsten Stand zu gehen.

Eine große soziale Bedeutung

Das Hobby Flohmarkt ist für viele weitaus mehr als nur eine günstige Möglichkeit, um einzukaufen. Sie schätzen den Markt zudem als Kommunikationsbörse, da es einfach ist, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. War es früher der „Tante-Emma-Laden“ um die Ecke, der zu einem Schwätzchen einlud, so ist es heute das Hobby Flohmarkt. Fachsimpeln gehört natürlich auch dazu, vor allem, wenn es um Sammelobjekte geht. Käufer und Verkäufer kommen dabei schnell ins Gespräch, ebenso wie die Besucher des Marktes untereinander. Bei einem Kaffee wird geplauscht und Tipps werden weitergegeben, welcher Markt einen Besuch wert ist und welcher eher nicht.

So entsteht eine Art Zusammengehörigkeit, denn eifrige Flohmarktgänger treffen sich auf vielen Märkten immer wieder. Irgendwann drehen sich die Gespräche nicht mehr nur um Floh- und Trödelmärkte, es entstehen Freundschaften.

Die besonderen Märkte

Wer das Hobby Flohmarkt hat, kennt natürlich auch die großen bekannten Märkte. Dazu gehört Bayerns größter Flohmarkt auf den Theresienwiesen in München oder der Flohmarkt an den Elbwiesen in Dresden. Der größte Eintagesflohmarkt der Welt fand in Wuppertal statt. Zwischen den Schwebebahnstationen Hammerstein und Vohwinkel konnten die Besucher auf beiden Straßenseiten flanieren, feilschen und kaufen. Bis zu 500.000 Besucher wurden auf diesem Flohmarkt gezählt. In Münster wird rund um den Aasee getrödelt und der Nachtflohmarkt in der Münchner Reithalle ist bekannt für seine besondere Atmosphäre.

Video: Abenteuer Flohmarkt – unterwegs auf Europas größtem Antik- & Trödelmarkt

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Fazit zum Hobby Flohmarkt

Das Hobby Flohmarkt sollte in erster Linie Spaß machen. Etwas Ausgefallenes zu finden und es für wenig Geld zu erstehen, macht einfach gute Laune. Alle, die ihren Keller, die Garage oder den Dachboden entrümpeln wollen, können einen Stand auf dem Flohmarkt machen oder einen Hausflohmarkt veranstalten. In den USA ist es der sogenannte „Garage Store“, der Garagenladen, der zum Stöbern einlädt, um für kleines Geld tolle Sachen zu kaufen. Flohmärkte können zudem einen karitativen Hintergrund haben, wenn eine Nachbarschaft oder eine Gemeinde für eine Anschaffung Geld sammeln möchte. Zu diesen Flohmärkten kann jeder kommen und seinen Trödel, der für die Mülltonne zu schade ist, für einen guten Zweck verkaufen.

Bild: @ depositphotos.com / hanohiki

Tommy Weber
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