Backpulver ist ein bekanntes Treibmittel für Kuchen oder Brot, aber was ist mit Farbe aus Backpulver? Wer zu Hause vielleicht noch Omas alte Einmachgläser, formschöne leere Marmeladengläser oder andere Dinge stehen hat, die zum Wegwerfen zu schade sind, kann sie mit Farbe aus Backpulver zu neuem Leben erwecken. Wer kennt so etwas nicht? Irgendwann sollte aus dem Einmachglas mal ein tolles Gefäß für Blumen oder ein Windlicht werden, aber irgendwie fehlte immer die Zeit. Anschließend stellt sich die Frage: Sollen die Gläser von außen beklebt oder doch besser bemalt werden? Bemalen ist eindeutig die bessere Entscheidung, und zwar mit einer Farbe, die es nicht fertig zu kaufen gibt.
Viele tolle Möglichkeiten
Nicht nur alte Gläser lassen sich mit Backpulver-Farbe verschönern, auch Teller und Vasen, Vorratsdosen und viele andere Dinge, die etwas in die Jahre gekommen sind, werden mit der selbst gerührten Farben zu wunderbaren Dekogegenständen. Alles, was langweilig aussieht, bekommt mit der außergewöhnlichen Farbe einen neuen Schick und eignet sich sogar als tolle Geschenkidee. Diese Geschenke sind echte Unikate und sie zu bemalen, macht zudem noch sehr viel Spaß.
Die Farbe aus Backpulver erinnert in ihrem Aussehen an die klassische Kreidefarbe. Auch Backpulver-Farbe ist matt und hat eine sehr feine, leicht sandige bis körnige Struktur. Kreidefarben sind im Zeitalter von DIY (Do-it-yourself) keine Neuheit. Alle, die Vintage und Upcycling mögen, haben diese spezielle Farbe wieder für sich entdeckt. Kreidefarbe kann man natürlich fertig kaufen, eine bessere Idee ist es jedoch, die Farbe selbst zu kreieren.
Was wird für die Farbe aus Backpulver benötigt?
Viel Zubehör ist für die Herstellung der Backpulver-Farbe nicht erforderlich:
- Backpulver (in welcher Menge, hängt immer von den Gegenständen ab, die bemalt werden sollen)
- Acrylfarben in unterschiedlichen Farbtönen
- Ein altes Glas und ein Löffel zum Anrühren der Farbe
- Pinsel in verschiedenen Stärken
Streng genommen ist Backpulver-Farbe keine echte Kreidefarbe. Sie sieht aber rein optisch genauso aus und ist deutlich preiswerter als die trendige Shabby-Chic Farbe. Dazu kommt, dass die Farbe schnell angerührt werden kann.
Die Objekte vorbereiten
Wer mit Backpulver-Farbe alte Dinge zu neuem Leben erwecken will, muss sie zunächst einmal von Staub, Schmutz oder von Fett befreien. Dies sollte gründlich geschehen, denn falls noch Rückstände vorhanden sind, kann die Farbe nicht richtig haften. Dies gilt übrigens nicht nur für die Backpulver-Farbe, sondern auch für alle anderen Farben. Verschmutze Gläser können einfach in den Geschirrspüler gestellt werden, Objekte, die etwas empfindlicher sind, sollten mit warmem Wasser und Spülmittel gereinigt werden. Wichtig ist es, alles sehr gründlich abzutrocknen, bevor es ans Bemalen geht.
So wird die Farbe angerührt
Um die Farbe aus Backpulver anzurühren, muss zunächst die Acrylfarbe in ein nicht zu kleines Gefäß gefüllt werden. Danach kommt das Backpulver dazu und das Ganze wird gründlich durchgerührt. Das Mischverhältnis sollte ungefähr zwei Teile Acrylfarbe und einen Teil Backpulver ausmachen. Eine grobe Richtlinie ist: Im Gefäß sollte ungefähr halb so viel Backpulver wie Acrylfarbe sein. Je mehr von dem Backpulver in die Farbe kommt, umso matter und körniger wird sie.
Um sich langsam heranzutasten, ist es immer sinnvoll, erst weniger Backpulver zu verwenden und den Farbton zunächst auf einem kleinen Stück Karton auszuprobieren. So lässt sich schnell erkennen, ob vielleicht noch etwas Backpulver dazukommen muss. Das Backpulver sorgt dafür, dass die Farbe aufquillt und schäumt. Daher ist es sinnvoll, noch etwas zu warten und dann noch einmal gut umzurühren. Sollte die Farbe zu dickflüssig sein, kann sie mit etwas Wasser verdünnt werden.
Die Objekte bemalen
Nachdem die Farbe aus Backpulver die richtige Konsistenz erreicht hat, kann das Bemalen der verschiedenen Objekte beginnen. Auf alles, was eine glatte Oberfläche hat, sollte zunächst eine sehr dünne Schicht der Farbe aufgetragen werden. Wenn diese erste Farbschicht getrocknet ist, eine zweite darüber legen. Auf diese Weise kann die Backpulver-Farbe auf einer glatten Oberfläche, wie beispielsweise Glas, gut haften und das Ergebnis wird immer schön gleichmäßig. Ist es jedoch ein Objekt mit einer eher rauen Oberfläche, dann reicht meist eine etwas dickere Farbschicht aus.
Da die Backpulver-Farbe eine leicht sandige Struktur hat, ist es wichtig, sie immer nur in eine Richtung aufzutragen. Wer mit dem Pinsel kreuz und quer über die Oberfläche streicht, bekommt letztendlich ein unruhiges Farbbild, was besonders bei Ornamenten nicht so gut aussieht. Schöne Effekte lassen sich beispielsweise erzielen, wenn ein paar Bereiche des Objekts nicht bemalt werden. Sehr gut sehen eine Schale oder eine Vase aus, die eine glänzende Oberfläche haben und mit der matten Kreidefarbe bemalt werden.
Die Farbe richtig trocknen lassen
Beim Bemalen kann jeder seiner Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen. Wenn alles bemalt ist, muss die Farbe trocknen. Dies kann mehrere Stunden dauern, je nachdem, wie viele Schichten in welcher Dicke aufgetragen wurden. Wer ganz sicher sein will, dass die Farbe richtig getrocknet ist, sollte die Objekte über Nacht an einen nicht zu warmen Ort stellen. Wenn nach dem Trocknen auf der Oberfläche noch kleine Unebenheiten oder Klümpchen zu sehen sein, können diese mit feinem Schleifpapier vorsichtig abschmirgelt werden.
Hilfreiche Tipps
Acrylfarbe muss nicht unbedingt die Basis für die Farbe aus Backpulver sein. Übrig gebliebene Dispersionsfarbe vom Streichen der Decke oder der letzten Renovierung kann ebenfalls mit dem Backpulver vermischt werden. Die einzige Farbe, die als Grundlage für die Farbe aus Backpulver nicht infrage kommt, ist Lackfarbe, da sich diese Farbe nicht mit dem Backpulver verbindet. Das Ergebnis dieser Mischung wäre ein breiartiger Matsch, der sich nicht auftragen lässt.
Video: DIY Upcycling – Vasen im Terracotta Look mit Backpulver und Kreidefarbe
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Fazit zum Hobby: Farbe aus Backpulver
Anstelle von Backpulver kann auch Natron genutzt werden, die Vorgehensweise bleibt dabei gleich. Wer Natron verwenden möchte, bekommt eine Farbe, die noch etwas sandiger, aber zugleich etwas feiner ist. Leider ist die Farbe aus Backpulver nicht wasserfest. Wer ein altes Einmachglas als Windlicht für die Terrasse oder den Balkon bemalt, muss bei einem plötzlichen Regenguss schnell sein und das Glas nach drinnen bringen. Wer ein Verlaufen der Farbe verhindern will, sollte das Windlicht und natürlich auch andere bemalte Objekte mit Klarlack versiegeln, nachdem die Farbe getrocknet ist. Den Lack gibt es in glänzend und in matt, aber auch als praktisches Spray, was einfach aufgesprüht wird. Durch den aufgetragenen Lack können die bemalten Gegenstände auch ohne Bedenken gespült werden.
Bild: @ depositphotos.com / paco_b_v
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