Nicht jeder kann mit Reptilien etwas anfangen, aber es gibt Reptilien, die das Herz im Sturm erobern – Chamäleons. Die farbenfrohen Tiere haben inzwischen Einzug in viele deutsche Haushalte gehalten und erfreuen ihre Besitzer. Das Hobby Chamäleons ist ein faszinierendes Hobby, was aber einige wichtige Grundkenntnisse bei der Haltung der Tiere verlangt. Die Haltung von Chamäleons ist anspruchsvoll und daher ist die Anschaffung keine leichte Entscheidung.
Für das Hobby Chamäleons ist nicht nur das passende Terrarium und die nötige Technik erforderlich, auch das Futter muss genau auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt sein.
Das Hobby Chamäleons nicht unterschätzen
Chamäleons zu halten, ist spannend und interessant, aber auch sehr aufwendig. Diesen großen Aufwand unterschätzen viele Einsteiger beim Hobby Chamäleons, vor allem, was die artgerechte Haltung der Tiere angeht. Sinnvoll ist es immer, sich vor dem Kauf des Terrariums und der Tiere ein möglichst fundiertes Wissen zuzulegen, und zwar in allen Bereichen, die die Haltung der Tiere umfassen. Dieses Wissen beginnt mit dem richtigen Terrarium und endet beim Futter. Der Halter sollte sehr genau informiert sein, um dem Tier die perfekten Lebensbedingungen bieten zu können.
Für die private Haltung ist allerdings nicht jede Art geeignet, denn jede hat ihre Besonderheiten.
Folgende Arten sind auch für Einsteiger geeignet:
- Das Teppichchamäleon
- Das Dreihornchamäleon
- Das Pantherchamäleon
- Das Jemenchamäleon
- Das Warzenchamäleon
Chamäleons sind Einzelgänger und haben ein sehr ausgeprägtes Revierverhalten. Einige Arten lassen sich zwar in Gruppen halten, aber für Einsteiger in das Hobby Chamäleons ist ein einzelnes Tier die bessere Wahl.
Das Terrarium
Jede Reise in die Welt der Chamäleons beginnt mit der Wahl des richtigen Terrariums. Größe, Form und Bauweise müssen auf jeden Fall stimmen, damit der exotische Gast sich darin auch wohlfühlt. Bei der Größe spielt es eine entscheidende Rolle, ob das Chamäleon ein Boden- oder ein Baumbewohner ist. Handelt es sich um eine Art, die auf Bäumen lebt, dann muss das Terrarium entsprechend hoch sein. Ist das Tier in der freien Wildbahn am Boden zu Hause, dann sollte das Terrarium breiter sein und eine größere Grundfläche haben.
Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt ist die Belüftung des Terrariums. Chamäleons lieben frische Luft, daher sollten 65 Prozent des Deckels eine Belüftungsfläche haben. Damit die Tiere nicht entwischen können, ist feinmaschige Gaze, mit der die Freifläche verkleidet wird, eine sehr gute Idee.
So wichtig sind Wärmelampen
Chamäleons stammen aus Regionen der Erde, in denen es das ganze Jahr über sehr warm ist. Die entsprechende Wärme brauchen sie natürlich auch in ihrem neuen Zuhause. Für die Grundbeleuchtung sind HQI-Strahler mit 150 Watt die beste Entscheidung. Diese Lampen bieten ein sehr gutes und vor allem natürliches Licht. Ist das Chamäleon ein Bodenbewohner, dann können Neonröhren eingesetzt werden, um eine stets gleichmäßige Grundbeleuchtung zu schaffen. Unverzichtbar sind jedoch Wärmelampen. Eine gute Wahl sind hier Reflektorlampen und Halogenspots mit 75 Watt. Ideal sind Lampen, die mit einem Dimmer ausgestattet sind, denn so kann die Temperatur nach Wahl eingestellt werden.
Für das Hobby Chamäleons wird im Terrarium außerdem eine UV-Lampe gebraucht, die aus zwei Leuchten bestehen sollte. Ein Spotstrahler leistet ebenfalls gute Dienste. Diese Lampen sollten 80 bis 100 Zentimeter über dem Terrarium hängen, wichtig ist jedoch, dass sie nicht den ganzen Tag brennen. In der Eingewöhnungszeit reicht es, die Lampe zehn Minuten brennen zu lassen und die Dauer dann langsam zu steigern.
Das richtige Futter für Chamäleons
Beim Hobby Chamäleons spielt das richtige Futter eine sehr wichtige Rolle. Die exotischen Tiere lieben Insekten, wie beispielsweise Grillen und Heimchen, Fliegen, Schaben und Heuschrecken. Leider reicht es nicht, die Futtertiere einfach auf dem Boden des Terrariums auszusetzen. Chamäleons mögen Abwechslung und sollten gesund ernährt werden. Daher muss ihnen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Futtertieren serviert werden. Wichtig ist es zudem, die Futtertiere, bevor sie zur Mahlzeit werden, gut zu ernähren und sie mit Früchten, Gräsern und Gemüse praktisch zu mästen. Getreide und Kräuter sind ebenso wichtig, denn sie erhöhen den Nährwert der Insekten und sind damit auch für die Chamäleons bestens geeignet.
Kurz bevor die Futtertiere ins Terrarium kommen, sollten sie mit zusätzlichen Nährstoffen und Vitaminen bestäubt werden, die es fertig zu kaufen gibt. Gefüttert werden Chamäleons mit einer langen Pinzette, hier besteht aber die Gefahr, dass die Tiere sich an der Zunge verletzen. Da Chamäleons zutraulich sind, fressen sie aber auch aus der Hand. Eine Alternative ist ein Futterbecher an der Wand, aus dem sich die Chamäleons dann nach Wunsch bedienen können.
So lässt sich Stress vermeiden
Wer sich das Hobby Chamäleons ausgesucht hat, sollte wissen, dass diese Tiere anfällig für Stress sind. Haben sie zu viel Stress, dann können sie krank werden. Bei der richtigen Haltung ist die Stressprävention also ein wichtiges Thema. So sollten Chamäleons möglichst keinen Blickkontakt zu anderen Tieren haben, was besonders für neugierige Hunde und Katzen gilt. Ein Spiegel oder selbst nur Flächen, in denen sich die Chamäleons spiegeln können, sollten nicht in der Nähe der Tiere sein. Damit sie sich auch nicht im Glas des Terrariums spiegeln können, ist ein üppiger Pflanzenwuchs die beste Idee. Selbst Bilder von anderen Tieren oder von Chamäleons in ihrem Blickfeld kann die bunten Exoten stressen.
Chamäleons sind keine Streicheltiere und sie zeigen durch ein weit aufgerissenes Maul, dass der Mensch ihnen nicht zu nahe kommen sollte. Einige Arten sind allerdings zutraulich und klettern sogar von der Hand über den Arm auf die Schulter des Besitzers. Dies hat allerdings nichts mit Liebe zu tun, sondern mit der Erwartung auf Futter. Die Hand selbst assoziieren die Tiere mit Futter.
Video: Kinder fragen Norbert I CHAMÄLEON I NORBERTS WELT | Zoo Zajac
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Fazit zum Hobby Chamäleons
Das Hobby Chamäleons muss der zuständigen Behörde gemeldet werden. Zuständig sind in Deutschland entweder das Veterinäramt oder die Naturschutzbehörde. Um die Tiere anzumelden, ist ein sogenannter Herkunftsnachweis erforderlich, mit dem der Besitzer bestätigt, dass er das Tier auf legalem Weg erworben hat. Vor dem Kauf sollten sich die zukünftigen Besitzer nach einem Tierarzt erkundigen, der auf exotische Tiere wie Chamäleons spezialisiert ist oder ein umfangreiches Wissen hat. Für den Transport zum Tierarzt gibt es besondere Boxen. In diesen Boxen haben die Tiere ausreichend Platz und geraten nicht unter Stress. Futtertiere sollten aber nicht mit in die Transportbox, sie würden die Chamäleons verwirren und Angst auslösen, da die Futtertiere nicht in ihrem gewohnten Umfeld auftauchen.
Bild: @ depositphotos.com / uw.photo.nekrasov
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