Den Begriff Survival kennen viele, aber was ist Bushcraft? Wer Bushcraft zu seinem Hobby macht, lernt, im Freien zu leben, sich ein Lager zu bauen, zu jagen, Wasser zu finden und ohne Hilfsmittel immer den richtigen Weg zu finden. Zu leben wie die Vorfahren ist ein sehr lehrreiches und zugleich spannendes Erlebnis. Bushcraft hilft dabei, alle erforderlichen Fähigkeiten und Techniken zu erlernen.
Wie wird ein Feuer entfacht, und zwar ohne Feuerzeug oder Streichhölzer? Was gibt es in der freien Natur zu essen und wie wird das Essen zubereitet? Wie kann man mit einfachen Mitteln effektive Werkzeuge herstellen? Alle diese Fragen lassen sich mit Bushcraft beantworten.
Wo hat Bushcraft seinen Ursprung?
Seit Jahrtausenden nutzen die indigenen Völker, wie die Aborigines in Australien, die Massai in Afrika oder die Maori in Neuseeland Bushcraft, um in der Wildnis zu überleben. Das Wort setzt sich aus „Bush“, dem Lebensraum der australischen Ureinwohner und „Craft“ für Fertigkeiten oder Handwerk zusammen. Die Ureinwohner kennen sich nicht nur in Fauna und Flora gut aus, sie haben sich auch selbst um das passende Werkzeug gekümmert. Diese Fähigkeiten waren und sind überlebenswichtig, insbesondere die Kunst, Wasser zu finden. Das sogenannte Outback Australiens ist eine der lebensfeindlichsten Regionen der Welt und wer sich dort zurechtfinden will, muss alle Tricks der Hilfe zur Selbsthilfe kennen.
Die Aborigines kennen das Wort Bushcraft nicht und sie benötigen auch keinen Bushcraft Leitfaden. Ihr Wissen wird mündlich und durch „Anschauungsunterricht“ von einer Generation zur nächsten weitergegeben.
Was macht Bushcraften so faszinierend?
Ray Mears aus Großbritannien ist einer der bekanntesten Bushcrafter, ebenso wie der Kanadier Mors Kochanski. Mears fing 2002 als junger Mann mit dem Bushcraften an. Durch seine Erfahrungen, die er in Büchern und TV-Shows weitergegeben hat, konnte er viele für das Leben in der Natur begeistern. Um die Natur mit all ihren faszinierenden Facetten kennenzulernen, ist Bushcraften genau das richtige Hobby. Zeit in der Natur zu verbringen, heißt: ein Camp zu errichten, das Essen über einem Lagerfeuer zu kochen und einen Löffel aus einem Stück Holz zu schnitzen.
Alle, die aus ihrem stressigen und hektischen Alltag für einen bestimmten Zeitraum aussteigen wollen, sollten Bushcraften, um wieder Kraft zu tanken und sich auf die einfachen und elementaren Dinge des Lebens zu konzentrieren. Gelingt es vielleicht beim ersten Mal nicht auf Anhieb, ein Feuer zu machen, dann gibt es noch andere Möglichkeiten, es zu versuchen. Wichtig ist es, nicht so schnell aufzugeben. Jeder empfindet Bushcraft anders und jeder praktiziert es auch anders.
Von den Vorfahren lernen
Viele alltägliche Dinge, die die Vorfahren brauchen, sind den Menschen von heute fremd geworden. Wer ein Seil benötigt, kauft ein Seil, aber er dreht es nicht mehr aus natürlichen Materialien selbst. Eine Dose kann auch aus der Rinde einer Birke bestehen und einen praktischen Beutel aus Leder zu knüpfen, ist nicht so schwer, wie es sich vielleicht anhört. Bushcraften ist im Grunde eine Mischung aus Outdoor-Aktivitäten, zu denen sich Camping, Wandern und eventuell noch Fahrten mit dem Kanu gesellen. Bushcraften ist eine Art Expedition in die Natur, bei der jeder die Fähigkeiten, die Fertigkeiten und die Techniken seiner Vorfahren erlernen kann.
Bushcrafter kennen sich mit Bäumen und mit der Tierwelt aus, sie können Spuren lesen, was wichtig für alle ist, die jagen gehen. Sie können giftige von ungiftigen Pflanzen unterscheiden und lernen, wie wichtig es ist, sorgsam mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Ein Beispiel für den sorgsamen Umgang mit der Natur sind die Ureinwohner Nordamerikas, die immer nur so viel gejagt und gesammelt haben, wie zum Leben gebraucht wurde.
Was wird benötigt?
Wer Bushcraften will, benötigt dazu nur wenige Werkzeuge. Ein Beil gehört dazu, ebenso wie eine Axt, eine Säge und ein scharfes Messer. Werden die Seile nicht selbst hergestellt, dann sollten sie auch zur Ausrüstung gehören. Alle, die sich in der Natur behaupten wollen, sollten gut mit einem Messer umgehen können. Ein Rucksack ist ebenfalls ein wichtiges Zubehör für jeden Bushcrafter. Ideal sind hier Modelle, die viele Staufächer bieten und aus wasserabweisendem Stoff sind. Ganz wichtig ist es, dass der Rucksack immer noch bequem sitzt, selbst wenn er vollgepackt ist.
Eine Klappsäge ist eine Säge mit wenig Gewicht, die sich problemlos im Rucksack transportieren lässt. Eine Axt kann für viele unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden, beispielsweise im Winter, um Brennholz zu bekommen. Bäume fällen und den Stamm spalten, sind Aufgaben für eine Axt.
So gelingt es, Feuer zu machen
Feuer spielt beim Leben in der Natur eine wichtige Rolle. Feuer wärmt und macht es möglich, eine Mahlzeit zuzubereiten. Ein Bushcrafter sollte daher immer einen sogenannten Feuerstahl und das passende Material zum Anzünden dabei haben. Bei einem Feuerstahl handelt es sich um einen Stab aus Metall, mit dem man Funken erzeugen kann. Der Feuerstahl macht ein Feuerzeug wie auch Streichhölzer überflüssig. Die Funken, die erzeugt werden, haben ausreichend Energie, um die Verbrennung im Zunder in Gang zu bringen. Auf diese Weise wird Hitze aufgebaut, bis die Temperaturen ausreichen, damit brennbare Materialien entflammen und zu brennen beginnen.
Der passende Kocher
Wenn im Freien gekocht wird, ist auch eine Art Herd erforderlich, beim Bushcrafting ist ein Gaskocher die beste Wahl. Diese Kocher riechen nicht und lassen sich einfach bedienen. Gut sind außerdem sogenannte Festbrennstofföfen, die nicht viel wiegen und unabhängig von der Gasversorgung sind. Ein Kocher gehört zur Standardausrüstung beim Bushcraften und er sollte in jedem Fall einfach zu bedienen sein.
Video: Kochstelle Ofen Übernachtung – Bushcraft Camp Survival – Deutschland
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Fazit zum Hobby Bushcraft
Menschen, die in großen Städten leben, können sich kaum vorstellen, wie das Leben in der freien Natur aussieht und wie es sich anfühlt. Bushcraften ist daher eine gute Idee für alle, die sich für die freie Natur interessieren. Wer zur Ruhe kommen will und sich zumindest für eine Zeit lang von der modernen Zivilisation verabschieden möchte, sollte den Rucksack packen. Oft reicht schon ein verlängertes Wochenende, um ein Gefühl für das Leben im Freien zu bekommen, und wie es ist, auf vertraute Dinge zu verzichten. Natürlich wird so etwas nicht jedem gefallen, aber es lohnt sich, einmal den Versuch zu unternehmen. Vor allem Kinder finden schnell Gefallen am Leben in der Natur und sehen das Ganze als ein großes Abenteuer an.
Bild: @ depositphotos.com / 9parusnikov
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