Fitness ist mehr als nur ein Trend, es ist vielmehr eine riesige Welle, mit der Milliarden Euro verdient werden. Während aber der Hype um die Fitness ungebrochen ist, bleibt Bodybuilding ein Nischensport. Das mag daran liegen, dass Fitness etwas ist, mit dem sich fast jeder identifizieren kann, Bodybuilding aber von vielen Menschen als unattraktiv wahrgenommen wird. Wer den Begriff googelt, wird unter anderem die Definition „Sport mit dem Ziel der aktiven Körpergestaltung“ finden. Es ist demnach zwar ein Sport, der jedoch vorrangig der Gestaltung des eigenen Körpers dient.
Warum Muskeln faszinierend sind
Wer einen Blick zurück in die Geschichte wirft, wird feststellen, dass Menschen zu allen Zeiten von muskulösen Körpern fasziniert waren. Davon zeugen auch die Darstellungen der Gottheiten und Helden, wie beispielsweise der weltberühmte „David“ von Michelangelo, die selbst nach heutigen Maßstäben nicht selten überdurchschnittlich muskulös waren. Auch die Gladiatoren in der Arena waren Muskelpakete, die ihren Körper systematisch in diese Richtung trainiert haben.
Das Wort Bodybuilding selbst tauchte erstmals 1881 auf und wurde von einem Mann namens Robert J. Roberts geprägt. Mister Roberts war Mitarbeiter des Bostoner YMCA und leitete dort das Training der Turner. Es ähnelte dem Fitnesstraining, wie wir es heute kennen. Davon war auch Eugen Sandow begeistert und genau er verband als Erster verschiedene Demonstrationen der Körperkraft und gilt heute als Vater des modernen Bodybuildings.
Vom Sandalenfilm zu Schwarzenegger
Wer kennt sie nicht, die berühmten „Sandalenfilme“ aus den 1960er Jahren, wie „Spartacus“? In diesen Filmen kämpften meist mutige, muskelbepackte Männer an der Seite von schönen Frauen um Ehre und Gerechtigkeit. Als es stiller um die Helden dieser Filme wurde, tauchte ein junger Mann aus Österreich auf, der das Genre Muskelhelden in Filmen auf ein anderes Niveau hob: Arnold Schwarzenegger. Der Mann aus der Steiermark machte das Bodybuilding gesellschaftsfähig, er wurde gleich siebenmal „Mister Olympia“, zudem war er ein erfolgreicher Schauspieler und Politiker. Aus dem Nischensport wurde ein Sporttrend, da immer mehr Männer so wie „Arnie“ aussehen wollten. Bodybuilding war schnell mehr als nur ein Körperkult, Muskeln wurden schick und die Studios stellten sich darauf ein.
Kein leichter Weg
Bevor der Körper zu einem ästhetischen Kunstwerk aus Sehnen und Muskeln wird, muss man sich gut mit dem eigenen Körper auseinandersetzen. Nicht jeder ist dafür geschaffen, Muskelmasse aufzubauen und für jeden ist das Krafttraining auch nicht geeignet. Viele stellen es sich einfach vor, vielleicht zweimal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen, an den Geräten zu arbeiten und möglichst viele Gewichte zu stemmen.
Wer so an seinem Körper arbeitet, muss damit rechnen, sich ernsthaft zu verletzen. Alle, die dieses Hobby ernsthaft betreiben wollen, müssen unter anderem auf ihre Ernährung achten. Sie sind gut beraten, sich vorher von einem Arzt durchchecken und ausführlich beraten zu lassen, insbesondere, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel geht. Proteine spielen hier eine wichtige Rolle, ebenso wie Creatin und Glutamin. Bei der Einnahme von Supplements wie Creatin gibt es verschiedenes zu berücksichtigen. In welcher Dosierung diese Mittel eingenommen werden, ist immer individuell und sollte mit einem Facharzt abgesprochen werden.
Was ist noch ästhetisch?
Viele Menschen empfinden Bodybuilder als „Muskelpakete“ ohne Hirn, die nur auf ihren Körper fixiert sind. In gewisser Hinsicht haben Bodybuilder sogar selbst für dieses Image gesorgt, etwa mit Sprüchen wie: „Alles unter einem 50er Oberarm ist Fitness“. Diese Aussage schadet dem Sport nicht nur, es zeigt zugleich eine sehr beschränkte Sicht auf diese Sportart. Wenn es danach geht, wären sehr viele Sportler in den Kategorien „Classic Physique“ und „Classic Bodybuilding“ keine echten Bodybuilder, sondern ganz normale Freizeitsportler. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, sehr muskulöse Körper ästhetisch zu finden oder eben nicht.
Dass Bodybuilder den perfekten Körper anstreben, ist auch nur zum Teil richtig. Viele, die Kraftsport betreiben, zeigen ihren Körper gerne und sind stolz darauf. Andere arbeiten aber nur einige Muskelpartien heraus und schätzen das Stemmen von Gewichten als reinen Sport. Kontrovers diskutiert wird das Bodybuilding bei Frauen. Sie trainieren ebenso hart wie ihre männlichen Kollegen und müssen nicht selten damit leben, als „Mannweiber“ betitelt zu werden, die nichts Frauliches mehr haben.
Kein Schönheitsideal
Kunst am eigenen Körper – so sehen viele der bekannten Bodybuilder ihren Sport, wie beispielsweise Ed Corney. Die Funktionalität, also die pure Kraft, rückt dabei vollkommen in den Hintergrund. Muskulöse Männer müssen nicht zwingend auch bärenstarke Männer sein, Sportwissenschaftler trennen deshalb das reine Bodybuilding vom Sport.
Sie sehen in Männern wie Arnold Schwarzenegger oder Ronnie Coleman, dem vielleicht besten Bodybuilder aller Zeiten, eine Person, die unterschiedliche „Methoden für autoplastische Zwecke nutzt“. Übersetzen könnte man das auch so: Bodybuilder sind lediglich Poser, die aus reiner Eitelkeit und Liebe zum eigenen Ich agieren, also Narzissten sind. Damit wären Bodybuilder Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung, was natürlich nicht der Fall ist. Ansonsten könnte man ja jeden, der eine Diät macht, um schlanker und damit attraktiver zu werden, in die gleiche Schublade stecken.
Ein schlechter Ruf
Jeder Mensch wird mit Muskeln geboren, die es ihm erlauben, sich zu bewegen. Manche Muskelpartien sind sichtbar, etwa an den Beinen von Fußballspielern oder den Oberarmen der Schwimmer. Diese sichtbaren Muskeln sind jedoch mehr ein Zufallsprodukt, sie werden nicht gezielt trainiert. Bei Bodybuildern sieht das Ganze anders aus, sie trainieren bestimmte Muskelpartien sehr gezielt, leider nicht immer mit erlaubten Mitteln. Dies hat diesem eigentlich so ästhetischen Sport einen schlechten Ruf eingebracht.
Sicher mag es Bodybuilder geben, die zu Mitteln greifen, die aus ihnen gefährliche Menschen machen. Sie werden aggressiv, nicht selten schizophren und zu einer Gefahr für sich und andere. Damit so etwas erst gar nicht passiert, ist es wichtig, nicht ohne Arzt zu trainieren. Irgendein Pulver, was aus einer mehr als dubiosen Quelle stammt, kann gravierende Folgen haben. Ein Arzt merkt sehr schnell, wie sauber ein Patient trainiert, und kann rechtzeitig eingreifen.
Fazit
Bodybuilding kann Sport sein, ebenso wie Kunst am Körper oder einfach nur ein Hobby. Wer es als Hobby betreibt, hält seinen Körper gesund und bekommt zudem noch eine gute Figur. Wer hat nicht schon einmal einem Mann nachgeschaut, der eine sehr gute Figur hatte? Es muss nicht gleich der muskelbepackte Körper eines Weltmeisters sein, oftmals reicht es schon aus, zweimal die Woche ins Studio zu gehen, Gewichte zu heben, sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten und mal so richtig ins Schwitzen zu kommen. Wer dieses Hobby intensivieren möchte, sollte das immer zusammen mit einem Arzt machen und selbstverständlich stets ohne unerlaubte Mittel, die gefährliche Nebenwirkungen haben.
Bild: @ depositphotos.com / nd3000
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