Hobby: Backgammon spielen

Backgammon spielen – ein Hobby für Strategen

Brettspiele als Hobby erfreuen sich großer Beliebtheit. Ganz gleich, ob es sich dabei um Schach, Dame, Halma, Mühle oder „Mensch ärger dich nicht“ handelt, in vielen Familien wird in der Freizeit gespielt. Alle, die gerne Backgammon spielen, haben sich eines der ältesten Brettspiele der Welt als Hobby ausgesucht. Angeblich haben schon die griechischen Soldaten Backgammon gespielt, als sie die Stadt Troja belagerten, um sich nicht zu langweilen. Bewiesen ist das Ganze allerdings nicht, jedoch haben Archäologen Beweise gefunden, dass Backgammon schon vor 5000 Jahren gespielt wurde.

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Die lange Geschichte eines interessanten Brettspiels

Eine Fundstelle im heutigen Iran brachte ein ans Licht, was dem heutigen Backgammon sehr ähnelt. Damit konnten die Archäologen nachweisen, dass Backgammon spielen schon vor fünf Jahrhunderten ein Thema war. In den Grabkammern der ägyptischen Pyramiden fanden sich zudem Wandzeichnungen, die auf das Brettspiel hindeuten. Fraglich ist allerdings, ob damals nach den gleichen Spielregeln wie heute gespielt wurde. Dem heutigen Backgammon sehr ähnlich war das Brettspiel, was gerne im antiken Rom gespielt wurde. So soll Kaiser Claudius ein leidenschaftlicher Backgammonspieler gewesen sein. Er hat über das sogar ein Buch geschrieben. Heute ist bekannt, dass in Rom mit drei anstatt mit nur zwei Würfeln gespielt wurde, wie es heute der Fall ist.

Backgammon – ein königliches Spiel

Im Laufe der geriet das Brettspiel dann in Vergessenheit, erst im Zeitalter der Kreuzzüge wurde es wieder modern. Backgammon spielen war jedoch nur dem Adel vorbehalten. Das Spiel wurde nirgendwo so intensiv betrieben, wie in England. Richard Löwenherz liebte Backgammon, er spielte, wann immer er Zeit fand. Zunächst während des Dreißigjährigen Krieges und dann zur Zeit der Renaissance erlebte Backgammon eine zweite Blütezeit. In Deutschland und Frankreich entstanden Varianten des klassischen Backgammons, die sich Puff und Tric Trac nannten.

Literarische Erwähnung findet Backgammon erst 1650, und aus dieser Zeit stammt auch der Name. Die bereits geschlagenen Spielsteine können wieder zurückgewürfelt werden, sie sind praktisch „back in game“, also zurück im Spiel. Daraus wurde Backgammon. Im 20. Jahrhundert wurden die Regeln vereinfacht und 1967 fand die erste Weltmeisterschaft im amerikanischen Spielerparadies Las Vegas statt. Heute kann jeder zwar online Backgammon spielen, aber das klassische Brettspiel erfreut sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit.

Wie sieht das Spielfeld aus?

Backgammon ist eine gelungene Mischung aus Strategie- und Glücksspiel. Für das Hobby sind zwei Spieler notwendig, die auf einem Spielbrett mit insgesamt 24 Dreiecken agieren. Profis bezeichnen diese Dreiecke als Zungen oder als Points. Jeder der Spieler hat jeweils zwölf dieser Dreiecke auf seiner Seite des Spielbretts. Die Felder eins bis sechs stehen für das innere Spielfeld oder für das „Heimspiel“, die äußeren sieben bis zwölf Felder sind das Außenfeld. Gespielt wird mit 15 weißen und schwarzen Steinen, deren Positionen zu Beginn des Spiels exakt festgelegt werden.

Zunächst stellt jeder der Spieler fünf entlang des ersten Dreiecks auf. Der eine Spieler auf der linken Seite, der andere Spieler auf der rechten Seite, sodass sich die Spielsteine gegenüberstehen. Vier Points weiter positionieren die beiden Spieler jeweils drei weitere Spielsteine. Noch einmal fünf Steine werden auf dem übernächsten Dreieck platziert, auf das letzte Dreieck werden schließlich noch zwei Steine gelegt.

Backgammon spielen – das sind die Regeln

Welcher der beiden Spieler das Duell eröffnet, darüber entscheidet der . Der Spieler, der die höhere Zahl wirft, darf beginnen. Beim Backgammon spielen werfen beide Spieler immer abwechselnd mit zwei Würfeln. Dabei werden die Spielsteine stets um die Anzahl der Dreiecke verschoben, die der Summe des Würfelpaars entsprechen. Wird beispielsweise eine sieben (vier und drei) gewürfelt, wird wahlweise ein Stein um sieben Felder bewegt oder es werden zwei Steine verschoben, einer um fünf und der andere um zwei Felder. Zeigen die beiden Würfel die gleiche Augenzahl an, also beispielsweise zweimal vier, dann ist es erlaubt, um das Doppelte der gesamten Zahl vorzurücken.

Backgammon spielen klingt zunächst einmal einfach, aber ob ein Spieler auch tatsächlich vorrücken kann, hängt immer davon ab, ob das anvisierte Dreieck nicht blockiert ist. Dies ist immer der Fall, wenn auf dem Feld schon zwei Steine des gegnerischen Spielers liegen. Bewegt werden dürfen die Spielsteine nur, wenn die Dreiecke frei sind, wenn eigene Steine darauf liegen oder dort nur ein Stein des Gegners zu finden ist.

Möglichst viele Steine schlagen

Wann darf der Spielstein des Gegners beim Backgammon spielen geschlagen werden? Dies ist nur möglich, wenn beim Ziehen eine Stelle getroffen wird, wo nur ein Stein des Gegners liegt. Der weggenommene Stein kommt auf die sogenannte Bar und muss noch einmal von vorne anfangen. Der Spieler, dessen Stein auf der Bar liegt, darf erst weiterziehen, wenn er diesen Stein zurück ins Spiel gebracht hat. Eingesetzt wird der Stein immer auf dem Heimfeld des Gegners. Können beim Würfeln nur besetzte Felder erreicht werden, dann dürfen die Steine, die dort zu finden sind, nicht am Spiel teilnehmen.

Sie müssen vielmehr aussetzen und den nächsten Spielzug abwarten. Erst wenn alle Steine auf dem sogenannten Inneren Hof, dem „Home-Board“ zu finden sind, können die Steine herausgewürfelt werden. Wurde ein Stein herausgespielt, dann ist so etwas endgültig. Wird aber ein Stein des Konkurrenten beim Hinausspielen geschlagen, dann kommt auch dieser Stein ins Heimfeld, um ihn dann wieder hinauszuwürfeln. Der Punkt wird in dem Fall dem Spieler zugesprochen, dem es gelingt, als Erster seine ganzen Spiele aus dem Spiel zu bringen.

Wer gewinnt?

Wer sich als Spieler im Rückstand befindet, hat die Möglichkeit, eine Partie auszusetzen und damit aufzugeben, oder er kann einen doppelten Einsatz akzeptieren. Gewinner beim Backgammon spielen lässt sich auf zweierlei Arten erreichen: Durch Aufgabe des Gegners oder wenn man seine Steine zuerst aus dem Spiel bringt.

Video: Backgammon Spielen

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Fazit zum Hobby Backgammon spielen

Backgammon ist weniger kompliziert, als es auf den ersten Blick scheint. Im Grunde muss der eine Spieler so viele Steine seines Gegners wie möglich schlagen und dabei versuchen, seine eigenen Steine vorwärts rücken zu lassen. Backgammon zu spielen, verlangt logisches Denken, gleichzeitig ist aber auch Glück im Spiel, denn schließlich lassen sich die Würfel nicht beeinflussen. Wer noch nie Backgammon gespielt hat, sollte vielleicht im Internet mal eine Partie wagen. Dabei lässt sich recht gut erkennen, wie wichtig die richtige Strategie bei diesem beliebten Brettspiel ist und wie die Züge klug gesetzt werden.

Bild: @ depositphotos.com / Wirestock

Tommy Weber
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