Jeder, der schon einmal ein Schloss besucht hat, wird wahrscheinlich die wunderschönen alten Möbel, die Bilder an den Wänden, die kunstvollen Kerzenhalter und vieles mehr bestaunt haben. Handelt es sich dabei um die Originaleinrichtung und Ausstattung, dann sind es Antiquitäten, die die Besucher bewundern. Antiquitäten sammeln heißt, Freude an alten Dingen zu haben, die zugleich eine Wertanlage darstellen.
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Wer Antiquitäten sammeln möchte, muss zunächst einmal wissen, wann es überhaupt Antiquitäten sind und wann nicht. Nur wenn etwas aus einer bestimmten Zeit stammt, ist es auch eine Antiquität. Dabei echte von unechten Antiquitäten zu unterscheiden, ist nicht immer so einfach.
Was bedeutet Antik?
Das Wort Antik stammt aus der lateinischen Sprache und leitet sich von „antiquus“ ab, was einfach alt bedeutet. Was aber genau ist alt? In früheren Jahren bedeutete Antiquitäten sammeln etwas zu besitzen, was älter als 100 Jahre war. Heute sehen Kenner der Szene das Ganze anders, denn sie bezeichnen etwas als antik, wenn die Altersgrenze um die Zeit des Jugendstils liegt. Gemeint sind die Jahre zwischen 1910 und 1915. Alles, was aus der Zeit danach stammt, wie beispielsweise Dinge aus dem Art déco oder aus der Bauhauszeit, wird der modernen Kunst- und Stilform zugerechnet. Die Meinungen gehen in diesem Punkt allerdings weit auseinander.
Fast alle, die Antiquitäten sammeln, haben sich auf eine bestimmte Zeitspanne spezialisiert. Natürlich gibt es auch seltene Stücke aus der Neuzeit, die heute in Antiquitätengeschäften und auf den entsprechenden Sammlerbörsen angeboten werden.
Die Antike als Altersgrenze
Wer Antiquitäten sammeln will und die Antike als Altersgrenze nimmt, muss sich für Dinge aus der Vor- und Frühgeschichte interessieren. Zwar leitet sich das Wort Antiquitäten von Antik ab, aber nur ganz wenige Sammler haben sich auf das alte Ägypten oder auf die Zeit der alten Römer, Griechen und Sumerer spezialisiert. Nur wenige, die Antiquitäten sammeln, besitzen auch Originale aus der Antike, die sehr teuer sind. Ein echter Sammler wird solche Dinge auch nicht als Antiquitäten, sondern viel mehr als altertümliche Kunst bezeichnet. Für viele Sammler sind Antiquitäten Gegenstände ab dem Zeitalter der Renaissance. Schon die Kunst und die Alltagskunst aus dem frühen Mittelalter, wie Dinge aus ottonischer oder karolingischer Zeit, werden vielfach zu den Altertümern gerechnet.
Alle, die Antiquitäten sammeln, haben dabei eine bestimmte Zeit und Stilrichtung vor Augen. Geht es aber um die Wertanlage, dann kommt es oftmals nicht nur auf die Zeitspanne, sondern mehr noch auf den Gegenstand an.
Antiquitäten sammeln – die große Auswahl
Antiquitäten sind ein Sammelbegriff für bestimmte Dinge, die ein bestimmtes Alter erreicht haben. Damit können Möbel, Schmuck und Spielzeug sowie Uhren oder Gegenstände aus dem alltäglichen Leben gemeint sein. Besonders häufig werden alte Möbel wie beispielsweise Truhen, Schränke, Kommoden und Betten gesammelt. Beliebt sind außerdem Porzellan, alte Bücher und alte Uhren. Insbesondere bei den Uhren reicht die Palette von der Taschenuhr bis hin zur imposanten Standuhr. Altes Blechspielzeug ist ein weiterer Bereich, für den sich viele Sammler begeistern. Hier lautet das Motto: Je älter, umso besser und leider auch teurer.
Ebenfalls begehrte Objekte für Sammler sind Gegenstände, die aus der Zeit des Art déco stammen, speziell wenn sie aus reinem Gold bestehen oder vergoldet sind. Handspiegel und Puderdosen, Haarbürsten und Zigarettenetuis kann man am besten auf den entsprechenden Sammlerbörsen finden.
Militaria – die ganz besondere Sammelleidenschaft
Ein eigener Bereich beim Thema Antiquitäten sammeln gehört allem, was das Militär angeht. Militaria nennt sich dieser Bereich. Gesammelt wird alles: vom Stahlhelm bis zum Soldbuch, von Feldpostbriefen bis hin zu alten Fotografien. Besonders begehrt sind Orden aller Art aus den beiden Weltkriegen. Waffen zu sammeln, kann jedoch zu Schwierigkeiten führen, denn für Pistolen und Gewehre sowie die passende Munition brauchen die Sammler oftmals eine Waffenbesitzkarte. Die ist selbst dann erforderlich, wenn die Waffen nicht mehr funktionieren.
Anders sieht es bei sogenannten Kavalierswaffen aus, wie beispielsweise einem Degen, der zu einer Galauniform getragen wurde. Das Gleiche gilt für Ordonnanzwaffen und Waffen, wie sie im Mittelalter getragen wurden. Zu diesen Waffen gehören vor allem Stichwaffen, die jeder zu Hause an die Wand hängen kann.
Wertvolle Antiquitäten
Wer Antiquitäten hingegen nur als reine Wertanlagebetrachtet, muss sich auf andere Sammelgebiete spezialisieren, wie etwa Glas und Porzellan. Geschirr und Porzellanfiguren aus der Manufaktur in Meißen oder von KPM, der Königlich Preußischen Manufaktur, haben bei Sammlern einen sehr hohen Stellenwert. Je nachdem, welcher Designer und welches Herstellungsjahr es ist, dann sind diese zerbrechlichen Antiquitäten sehr teuer. Dies gilt genauso für edle Gläser, die beispielsweise aus Böhmen stammen. Das farbige Kristallglas hat, je nach Alter, einen beträchtlichen Wert.
Viele Sammler von Glas und Porzellan haben sich auf die Bereiche Jugendstil und Art déco festgelegt. Sie sammeln alles, was in dieser Zeit entstanden ist. Die Auswahl reicht von Sammeltassen mit passenden Unter- und Kuchentellern über Cocktailgläser bis hin zu Kaffee- und Teekannen aus dieser Zeit.
Schmuck – Sammelobjekte für Kenner
Wer antiken oder alten Schmuck sammeln möchte, sollte unbedingt das nötige Fachwissen mitbringen, und zwar sowohl das Wissen um das Alter des jeweiligen Metalls als auch die Echtheit der Edelsteine und Perlen, die verarbeitet wurden. Nach Möglichkeit sollte vermeintlich alter Schmuck jedoch nur unter Vorbehalt gekauft werden. Händler, die tatsächlich alten Schmuck verkaufen, werden keine Probleme damit haben, dass die Schmuckstücke einem Experten zur Begutachtung vorgelegt werden. Das Gleiche gilt auch bei alten Uhren.
Beliebt sind vor allem Taschenuhren, die, je nach Manufaktur und Zeit, sehr teure und seltene Einzelstücke sind. Gerne werden von Sammlern aber auch Uhren gekauft, die noch nicht als Antiquitäten gehandelt werden, aber vielleicht seltene Sonderstücke sind.
Video: Abenteuer Flohmarkt – unterwegs auf Europas größtem Antik- & Trödelmarkt
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Fazit zum Hobby Antiquitäten sammeln
Seit es Menschen gibt, sind sie Jäger und Sammler, daran hat sich bis heute wenig geändert. Wer gerne auf Flohmärkte oder auf Antikmessen geht, kann seiner Sammelleidenschaft nachkommen und zudem nach Wertanlagen Ausschau halten. Ob alte handgeknüpfte Orientteppiche, Spieluhren aus dem vergangenen Jahrhundert oder ein Cocktailshaker samt Gläsern aus den 1950er Jahren – alle diese Dinge stellen einen Sammlerwert dar. Die überwiegende Zahl der Sammler trinkt jedoch nicht aus den wertvollen Gläsern und isst auch nicht vom alten Porzellan. Alle diese schönen Dinge werden vielmehr in einen Schrank oder noch besser in eine Vitrine aus Glas gestellt, um sie jederzeit bewundern zu können.
Bild: @ depositphotos.com / elenathewise
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